Kreuzbandriss Olympia-Aus auch für Medaillenanwärterin Zacher

München · Die Verletztenserie im deutschen Skiteam ausgerechnet in der Olympia-Saison reißt nicht ab und sorgt für den weiteren Ausfall einer Medaillenkandidatin in Pyeongchang. Wie am Montag bekannt wurde, erlitt Skicrosserin Heidi Zacher am Wochenende beim Training in Schweden einen Kreuzbandriss und wird mehrere Monate fehlen.

 Heidi Zacher

Heidi Zacher

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Sie galt angesichts eines bislang exzellenten Weltcup-Winters als Anwärterin auf Edelmetall bei den Winterspielen - muss nun aber wie zuvor unter anderen schon Felix Neureuther und Severin Freund für den Saisonhöhepunkt passen. Zacher ist schon die sechste Athletin des Deutschen Skiverbands (DSV), der ein Kreuzbandriss die Olympia-Teilnahme vermasselt.

"So eine Verletztenserie, das ist einfach unglaublich", sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier am Montag bei der Einkleidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in München. Vor der 29 Jahre alten Sportlerin aus Lenggries hatte es bereits die Alpin-Asse Neureuther und Stefan Luitz, die Skispringer Freund und Svenja Würth sowie die Freestylerin Lisa Zimmermann erwischt, die alle wegen Kreuzbandrissen oder den Folgen davon Pyeongchang verpassen werden.

Gerade deshalb galt Zacher neben Alpin-Star Viktoria Rebensburg als größte Hoffnung für den gebeutelten DSV in Südkorea. Sie hatte sich seit Jahren in der Weltspitze etabliert und in diesem Winter im Weltcup einen Sieg und vier weitere Podestresultate eingefahren. "Sie war eine sichere Kandidatin auf eine Medaille", betonte Maier.

Erst am Sonntag hatte Zacher in Schweden Platz drei feiern dürfen. Bei einer zusätzlichen Trainingsfahrt passierte dann aber das Malheur, wie Skicross-Sportdirektor Heli Herdt berichtete. Auf der Zielgeraden wurde sie bei einem Sprung vom Wind gebremst und schlug statt im Auslauf auf der Kante auf. "Sie hat gleich bemerkt, dass sich ihr Bein nicht anfühlte, wie es sollte", sagte Herdt.

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Vage Hoffnungen, dass der Unfall doch keine schweren Folgen hat, zerschlugen sich am Montagmorgen bei einer Untersuchung nach der Rückkehr nach München. Nur Stunden danach stand die Operation an.

"Wegen ihrer Erfahrung war sie eine feste Größe im Team", betonte Herdt und meinte, dass die Mannschaft nach dem Verletzungsschock gezeichnet zum nächsten Weltcup nach Kanada geflogen sei. "Da wird Arbeit vor uns liegen, dass die ihre Rennen fahren können", prophezeite er.

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Auch Sportdirektor Maier glaubt, dass die Ausfälle ein Thema in seinem Olympia-Team sein werden. "Das beschäftigt alle, Sportler, Trainer und Betreuer. Das geht nicht spurlos an einem vorbei." Bei den Spielen im Februar aber gelte: "Das musst du ausblenden."

(dpa)
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