Langläufer legen Protest ein Sturz-Drama kostet Dotzler/Tscharnke Gold

Krasnaja Poljana · Ein Sturz-Drama um Tim Tscharnke hat Deutschland die mögliche Goldmedaille im olympischen Teamsprint gekostet.

Sturz vor dem Ziel kostet Tscharnke/Dotzler Medaille
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Sturz vor dem Ziel kostet Tscharnke/Dotzler Medaille

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Der 24-Jährige kollidierte im Kampf um die Spitzenposition 300 Meter vor dem Ziel mit dem Finnen Sami Jauhojaervi und landete im Schnee. Jauhojaervi stürmte zu Gold, Tscharnke, den Teamkollege Hannes Dotzler in Führung liegend auf die Schlussrunde geschickt hatte, schlich wie ein Häufchen Elend als Siebter über die Ziellinie. "Das ist so bitter", sagte Dotzler.

Deutschland legt Protest ein

Die deutsche Mannschaft legte umgehend Protest ein, den die Jury abwies. Damit bleibt es bei Platz sieben für Dotzler und Tscharnke. Die Jury konnte nach Studium des Videomaterials keinen Regelverstoß des finnischen Schlussläufers Jauhojärvi feststellen. Das deutsche Team hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Tscharnke von dem Finnen behindert und damit zu Fall gebracht worden sei. Erwogen wird nun im deutschen Lager der Gang vor das Schiedsgericht des Ski-Weltverbandes FIS. Dafür hat die Mannschaft 48 Stunden Zeit.

"Einfach scheiße, richtig Mist. Das war eine sichere Medaille. Der Finne hat meine Spur gekreuzt, ich konnte dann einfach nicht ausweichen", sagte Tscharnke, der nach seinem Sturz vor lauter Enttäuschung lange liegen blieb: "Hätte ich gewusst, dass wir so viel Vorsprung haben, hätte ich mir beim Aufstehen mehr Mühe gegeben. Ich hatte mich verhakt und war total blau." Die Sturzszene, in der der Finne die Spur wechselte und Tscharnke vor die Ski fuhr, wurde heftig diskutiert. Tscharnke hätte allerdings durchaus noch Luft gehabt, um seinem Konkurrenten auszuweichen.

Hinter den Finnen holte Russland Silber vor Schweden. Tscharnke verpasste derweil vier Jahre nach dem Olympia-Silber von Vancouver an der Seite von Axel Teichmann einen erneuten Überraschungserfolg. "Wir wussten, dass wir gut sind, wenn das Material gut ist. Und heute war das Material top", hatte Klassik-Spezialist Tscharnke noch nach dem Sieg im Halbfinale gesagt. Tatsächlich bestimmten die Deutschen die entscheidende Phase im Finale, auf der Schlussrunde hielten nur noch Russland und Finnland mit.

(sid)
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