Olympische Winterspiele in Sotschi Die deutschen Medaillenchancen am Mittwoch

Sotschi · Das deutsche Olympia-Team erlebte in Sotschi einen goldenen Dienstag. Der Mittwoch verspricht mit gleich drei Goldchancen noch erfolgreicher zu werden. Maria Höfl-Riesch, Eric Frenzel und die Rodel-Doppelsitzer peilen Olympiasiege an.

Olympia 2014: Alle Goldmedaillen-Gewinner von Sotschi
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Foto: afp, mlm/rc

Nach dem Doppel-Gold durch Rodlerin Natalie Geisenberger und die erste Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt wollen Deutschlands Wintersportler ihre Medaillenbilanz bei Olympia in Sotschi am Mittwoch weiter aufstocken. In der Abfahrt kann Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch den zweiten Sieg bei den Winterspielen und ihre insgesamt vierte Goldmedaille erobern. Dann springt und läuft der in der Weltcup-Gesamtwertung führende Nordische Kombinierer Eric Frenzel als Topfavorit um die begehrteste Medaille.

Auch die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt gehen nach den Trainingseindrücken als klare Sieganwärter in die olympische Entscheidung. Auch Toni Eggert und Sascha Benecken haben eine Medaille im Visier. In der Kür wollen die Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy die nach dem Kurzprogramm klar führenden Russen Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow noch überflügeln.
Am Dienstag waren trotz einiger Enttäuschungen die Gold-Hoffnungen im deutschen Olympia-Team erfüllt worden. 75 Minuten nachdem Rodlerin Geisenberger zum erwarteten Gold gerast und ihre Teamkollegin Tatjana Hüfner auf den Silberrang verwiesen hatte, krönte sich Carina Vogt völlig überraschend zur ersten Skisprung-Olympiasiegerin der Geschichte.

Maria Höfl-Riesch strahlt bei Medaillen-Übergabe
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"Ich kann noch gar nicht fassen, was hier passiert ist. Die Sekunden, bis das Ergebnis an der Anzeigetafel aufleuchtete, waren schrecklich. Ich kann das gar nicht glauben", beschrieb Vogt unter Freudentränen ihre Gefühle. Selbst Bundestrainer Andreas Bauer hatte bestenfalls mit Platz zwei geliebäugelt. Die favorisierte Japanerin Sara Takanashi musste sich mit Rang vier begnügen.

Zuvor hatte Geisenberger mit dem Riesenvorsprung von mehr als einer Sekunde vor Hüfner gewonnen. "Ich wollte in der 17 schon kreischen, das war einfach nur geil", beschrieb die 26 Jahre alte Topfavoritin ihre Gefühle während ihrer Gold-Fahrt. Nach dem Rennen erhob Hüfner den Vorwurf der Ungleichbehandlung gegen den deutschen Rodelverband.

Mit viermal Gold und einmal Silber verbesserte sich Deutschland in der Medaillenwertung nach 26 von 98 Entscheidungen auf Platz drei hinter Norwegen (4 Gold/3 Silber/4 Bronze) und Kanada (4/3/2).

Für die größte Enttäuschung im deutschen Lager sorgten einmal mehr die Biathletinnen, die vier Jahre nach dem Gold-Triumph von Magdalena Neuner in Vancouver mit den Plätzen 27, 29, 30 und 40 ein Fiasko erlebten. "Ich kann mich nicht erinnern, dass eine deutsche Mannschaft so eine Packung bekommen hat", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig ratlos.

(dpa)
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