Olympiatagebuch Eishockeyteam intern „Darum war ich erst nachts um drei Uhr wieder im Hotel“

Peking · Christian Menningen nimmt als Betreuer der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen in Peking teil. Warum er erst nachts um drei wieder im Hotel war, verrät er unserer Redaktion. Sein Tagebuch.

 Christian Menningen (rechts) und Marco Nachrichter mit den beiden chinesischen Helfern der Betreuer.

Christian Menningen (rechts) und Marco Nachrichter mit den beiden chinesischen Helfern der Betreuer.

Foto: Christian Menningen

„Die Jungs haben alte Tugenden gezeigt, gut gekämpft und ordentlich gespielt. Die Stimmung war super, da macht die Arbeit noch mehr Spaß. Hier ist es jetzt 21 Uhr und ich bin mit meinem Kollegen Marco Nachrichter seit acht Uhr morgens im Einsatz. Wir gönnen uns jetzt bei KFC mal einen Burger und eine Cola. Verzehren dürfen wir das aber dort nicht, wir müssen rüber in die Mensa, wo wir auch sonst immer essen. Dann geht es schnell zum Hotel, denn Dienstag müssen wir früh aufstehen.

 Lange Tage bin ich ja von den Auswärtsspielen der Krefeld Pinguine gewohnt, aber Samstag und Sonntag waren die Tage hier besonders lang. Gegen China haben wir im Nationalstadion gespielt, gegen die USA dann wieder in der etwa 30 Minuten entfernten Halle auf einem Messegelände. Weil die Ausrüstung und das zugehörige Material bereits in der Nacht an den anderen Spielort transportiert wurde, mussten wir gleich alles wieder verpacken, deshalb waren wir erst um drei Uhr nachts im Hotel. Sonntag nach dem USA-Spiel dann das gleich Prozedere und wir waren dann auch erst wieder gegen drei im Bett.

Am Montag hat die Mannschaft schon früh trainiert, deshalb sind wir um sieben schon wieder aufgestanden. Auch am Dienstag, wenn es bereits um 12.10 Uhr Ortszeit gegen Slowakei geht, stehe ich früh auf, um spätestens um 9 Uhr im Stadion zu sein. Unsere Arbeitstage sind oft 15 oder 16 Stunden lang. Ich hoffe aber, dass wir gegen die Slowakei gewinnen und wir noch einige Tage hier bleiben können.

An das Essen in der Mensa habe ich mich gewöhnt. Wir holen unsere Mahlzeiten am Buffet ab und sitzen dann an langen Tischen, sind aber alle durch eine Plexiglasscheibe voneinander getrennt. Wenn ich nach Hause komme, freue ich mich auf einen tollen Manta-Teller mit Currywurst, Pommes und Majonaise.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort