Party im Deutschen Haus Wellinger feiert Olympiasieg bis fünf Uhr morgens

Pyeongchang · Auch nach einer langen Partynacht ist das Wort "Olympiasieger" bei Skispringer Andreas Wellinger noch nicht so richtig angekommen. Nach dem Wettkampf, der bis nach Mitternacht ging, feierte er noch bis in die Morgenstunden.

Olympia 2018: Siegerehrung für Andreas Wellinger
9 Bilder

Siegerehrung für Andreas Wellinger

9 Bilder
Foto: afp

"Ich habe es immer noch nicht realisiert. Das wird auch noch ein paar Tage oder Wochen dauern. Es war unglaublich emotional", sagte der 22-Jährige am Sonntag in Pyeongchang bei der Pressekonferenz im deutschen Haus.

Wie lange es ging? "Ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Es war noch dunkel", berichtete Wellinger: "Um fünf sind wir heim, glaube ich zumindest." Vor allem mit Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier auf der Bühne eine Flasche Sekt zu köpfen, sei "ein extremer Spaß" gewesen: "Die ganze Feier im Deutschen Haus war sehr schön."

Pressestimmen zum Olympiasieg von Andreas Wellinger: "Der goldene Whiskey-Weißbier-Wellinger"
15 Bilder

Pressestimmen zum Olympiasieg von Andreas Wellinger

15 Bilder
Foto: ap, CC

Das lange Warten bei schneidendem Wind und Eiseskälte hatte im Wettbewerb enorm an Wellingers Nerven gezerrt. Er war von der Normalschanze nach Mitternacht vom fünften Platz aus im zweiten Durchgang noch zu Gold gesprungen. "Das war das Schlimmste", sagte er, "eine Scheißzeit. Der Kopf ist leer, die Emotionen gehen über die Decke hinaus. Immer, wenn jemand vor der grünen Linie landete, fiel mir irgendwer um den Hals. Am Ende wusste ich gar nicht, wo mir der Kopf steht."

Ein paar Tage hat er noch, um sich wieder zu sortieren. Am Samstagabend (21.30 Uhr Ortszeit/13.30 MEZ) geht es von der Großschanze weiter. "Wir werden sehen, wie es mir geht, wenn ich wieder auf der Schanze bin. Ich kann sehr gute Sprünge zeigen, das will ich wieder tun", sagte Wellinger.

Bis dahin hat er womöglich auch den zahlreichen Gratulanten geantwortet: "Bisher ging das nicht. Mein Handy funktioniert gar nicht mehr, weil es gestern so explodiert ist."

Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster sieht Wellinger trotz des Olympiasieges noch nicht im Zenit der Karriere. "Es war ein Höhepunkt, ein Riesenfreudentag für das Skispringen in Deutschland. Aber ich denke, für Andreas war es nur der vorläufige Höhepunkt", sagte Schuster. "Er hat noch einige gute Jahre vor sich."

Am Samstag (21.30 Uhr OZ/13.30 Uhr MEZ) folgt bei den Winterspielen der Wettbewerb von der Großschanze. "Es wird ein unglaublich schwerer Kampf gegen die Polen und die Norweger", betonte Schuster: "Mein großes Ziel ist, dass hier vier von fünf Leuten mit einer Medaille nach Hause kommen."

(areh/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort