Fotos Große Enttäuschung in München
Aus der Traum von Olympia: Diese Mädche steht die Enttäuschung über das Aus der Bewerbung für die Wnterspiele regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Auf dem Münchner Marienplatz fieberten die Fans in sengender Sonne der Entscheidung entgegen, die dann mit einem lauten Stöhnen quittiert wurde. "Die Ernüchterung ist groß", sagte Bayerns Sport- und Kultusminister Ludwig Spaenle.
Auch sie sind sichtlich enttäuscht: Der Stadt an der Isar ist es nicht gelungen nach der Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 1972 den olympischen Geist erneut nach Bayern zu holen.
Kurz zuvor, gegen 17.20 Uhr unserer Zeit, hieß es "Pyeongchang 2018" beim Internationalen Olympischen Kommittee - und all die Münchner Träume zerplatzten. Die Entscheidung in Durban hatte sich bereits angedeutet, nachdem bekannt wurde, dass die Siegerstadt schon in der ersten Wahlrunde genug Stimmen auf sich vereinigen konnte.
Dennoch war die Enttäuschung bei den Anhängern einer Olympia-Bewerbung in München groß.
Sie waren extra auf den Marienplatz gekommen, um einen möglichen Zuschlag für München zu feiern.
Und auch die Münchener Gastwirte beteiligten sich an der Werbung: Mit einer extra gebackene Olympia-Brezel.
Die Studentin Katja Schmid (nicht im Bild) mutmaßte: "Es lag vielleicht auch an den vielen Schwierigkeiten im Vorfeld, dass es jetzt anders gekommen ist." München hatte vor allem mit Widerstand von Landbesitzern und Bürgern des Bewerbungspartners Garmisch-Partenkirchen zu kämpfen. Viele Fans forderten einen erneuten Anlauf 2022.
München hätte bei einem Erfolg Geschichte geschrieben - als erste Stadt mit Sommer- und Winterspielen. 1972 wurden die Spiele allerdings von der Geiselnahme und Ermordung israelischer Athleten überschattet. Die einzigen Olympischen Winterspiele in Deutschland fanden 1936 in Garmisch-Partenkirchen statt.
Auch in Frankreich gab es lange Gesichter: Die Außenseiter-Bewerbung der Stadt Annecy scheiterte ebenso.
Groß war dagegen die Freude bei den Gegnern der Bewerbung in München, als am Nachmittag die Entscheidung zugunsten Südkoreas fiel.
Die Gegner der Bewerbung fürchteten die Verschwendung von Steuergeldern und machten ökologische Einwände geltend.
"Klar, dass man jetzt sehr enttäuscht ist", sagte die völlig aufgelöste Katarina Witt mit Tränen in den Augen. Sie hatte sich als Gesicht von "München 2018" in den vergangenen Monaten gewaltig ins Zeug gelegt. "Aber wahrscheinlich ist die Entscheidung ja wirklich schon vorher gefallen, und wir haben es einfach nicht mehr rumreißen können. Im Moment fehlen mir einfach ein bisschen die Worte", fügte sie hinzu.
Großer Jubel brach dagegen in in Pyeongchang aus. Es werden die dritten Winterspiele in Asien sein. Zuvor waren zwei Mal die Japaner Gastgeber gewesen, 1972 in Sapporo und 1998 in Nagano. Südkorea empfängt die Jugend der Welt zum zweiten Mal nach 1988, damals war die Hauptstadt Seoul Schauplatz der Sommerspiele.