Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag Freitag will Diskussion über Medaillenvorgaben

Berlin · Die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag hat nach dem durchwachsenen Abschneiden des deutschen Teams bei den Winterspielen in Sotschi eine Diskussion über die Medaillenvorgaben gefordert.

Die deutschen Medaillengewinner von Sotschi
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Foto: ap, TH MMA

"Ich würde jetzt das Abschneiden der deutschen Mannschaft nicht als schlecht bezeichnen wollen. Das Problem lag vielmehr in den extrem hohen Erwartungen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund im Vorfeld geschürt worden waren", sagte die SPD-Politikerin im ZDF: "Das ist das eigentliche Problem, über das wir reden müssen".

Bereits am Mittwoch wird es zu Diskussionen zwischen Politik und dem organisierten Sport kommen. Dann steht der Bericht des DOSB von den Olympischen Spielen in Sotschi auf der Tagesordnung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist geladen.

Der DOSB hatte im Vorfeld einen Medaillenkorridor von 27 bis 42 Medaillen als Ziel ausgegeben, am Ende gewannen deutsche Sportler 19-mal Edelmetall. Man werde darüber reden müssen, wie solche Prognosen zustande kämen, sagte Freitag. "Man kann Leistungsentwicklungen von Sportlerinnen und Sportlern durchaus prognostizieren, aber man kann natürlich keine Medaille heute für vier Jahre voraussagen", sagte sie.

Zudem müsse geklärt werden, warum die regelmäßigen Gespräche zwischen DOSB und den einzelnen Verbänden nicht ergeben hätten, dass bestimmte Prognosen nicht mehr haltbar gewesen seien: "Man hätte den Medaillenkorridor nach unten anpassen können." Auch die Frage, ob die Verbände vonseiten des DOSB vielleicht mit zu hohen Forderungen konfrontiert würden, müsse beantwortet werden.

(sid)
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