Olympia-TV-Quoten Biathlon bekommt von Zuschauern "Gold"

Whistler/Vancouver (RPO). Die Biathleten haben den Vogel abgeschossen. Mit Quoten, die sonst nur Sendungen von "Wetten, dass..?" oder Fußball-Länderspiele erreichen, bestätigten die liebsten Wintersportler der Deutschen auch bei den Olympischen Spielen von Vancouver ihre Ausnahmestellung. "Biathlon war aus Sicht der Fernsehzuschauer das mit Abstand attraktivste Event der Spiele", sagte Wolf-Dieter Jacobi, der als Sportchef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) für die Olympia-Berichterstattung der ARD zuständig war.

Olympia 2010: Das waren die TV-Quoten-Sieger
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Die beste Quote kam sogar ohne Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner zustande. Den Staffel-Lauf der Frauen zu Bronze am Dienstag der zweiten Woche sahen in der Spitze 11,23 Millionen Zuschauer - im Schnitt waren 10,01 Millionen (29,4 Prozent Marktanteil) live bei der ARD-Übertragung zur besten Fernsehzeit dabei. "Wir hatten bei insgesamt sieben Wettkämpfen mehr als acht Millionen Zuschauer, und das bis spät in die Nacht", sagte Jacobi - doch "Gold" ging an die Biathleten.

Für ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz kommt der Erfolg des Zweikampfs im Schnee nicht von ungefähr. "Biathlon ist einfach für jeden TV-Zuschauer nachvollziehbar. Es ist meistens spannend bis zum letzten Schießen, zudem kann der Wettkampf optisch hervorragend dargestellt werden", sagte er. Allerdings war auch der zweite große Quoten-Hit in der ARD zu sehen: Beim zweiten Goldlauf von Magdalena Neuner am mittleren Olympia-Sonntag sahen im Schnitt 9,75 Millionen Deutsche zu (31,5 Prozent Marktanteil).

Auch bei Sportarten ohne deutsche Medaillenchancen war ein großer Zuspruch zu verzeichnen. "Die Resonanz in der Breite ist absolut bemerkenswert", sagte Jacobi: "Beim Skicross hatten wir am späten Abend einen Schnitt von 6,5 Millionen, einen Marktanteil von 30 Prozent. Das hat uns schon positiv überrascht."

Der ARD-Teamchef hatte aber auch Negativ-Erlebnisse. "In Erinnerung bleibt leider vor allem der Tod des georgischen Rodlers zu Beginn der Spiele", sagte er, "aber auch die Bobwettbewerbe und der riskante Abfahrtslauf der Frauen. Das sind Geschichten, auf die wir sehr gerne verzichtet hätten."

(SID/born)
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