Ewiger Medaillenspiegel Deutschland kann Spitzenposition erobern

Vancouver (RPO). Das deutsche Team will in Vancouver den Olymp besteigen und Nummer eins der Winterspiel-Geschichte werden. Mit 121:119 Goldmedaillen liegt derzeit noch Russland (inklusive UDSSR) in Front, doch die deutsche Mannschaft hat bei den 21. Olympischen Winterspielen deutlich mehr Siegchancen.

Winterspiele: der ewige Medaillenspiegel
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Foto: ap

Dennoch wird es für das rund 150 Athleten starke Team des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an Kanadas Westküste schwer, zum vierten Mal nach Albertville 1992, Nagano 1998 und Turin 2002 die Nationenwertung zu gewinnen.

"Wir treten als Titelverteidiger an und streben als Sportler natürlich auch den Titel wieder an. Aber auch ein Platz auf dem Podium wäre eine Riesenerfolg", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach, der bei der IOC-Exekutivsitzung vor dem Auftakt der Spiele für vier weitere Jahre erneut zum Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt werden möchte.

Vor allem die USA stellen in einer internationalen Hochrechnung (13) viele Favoriten, gefolgt von Norwegen (11), das sein 100. Gold bei Winterspielen (bisher 98) anstrebt, Deutschland (9), Österreich (8) und Gastgeber Kanada (6), der im eigenen Land anders als 1976 bei den Sommerspielen in Montreal und 1988 bei den Winterspielen in Calgary als Gastgeber endlich Gold gewinnen will.

Das rund 150-köpfige DOSB-Team stellt bei seinem 4,8 Millionen Euro teuren Projekt in vier der 15 Sportarten mehrere Goldanwärter, in fünf weiteren nicht ganz so chancenreiche Siegkandidaten und mit Ausnahme von Eishockey und Shorttrack überall Medaillenaspiranten.

Wie 2006 in Turin könnten Biathlon (damals 5-4-2) dank der starken Frauen und Bob (3-0-0) wieder erfolgreichste Sportarten werden. Doch auch die Rodler, mit 25 Olympiasiegen beste deutsche Disziplin der Geschichte, und Eisschnellläufer (24) hoffen auf mehr als einmal Gold. Siegchancen gibt es auch im Eiskunstlauf, wenn die Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko (nach Virus) und Robin Szolkowy in Form sind, mit Abstrichen in der Nordischen Kombination, im Skilanglauf und im Snowboard.

Vier Jahre nach seinem Dreifach-Gold von Turin ist Biathlet Michael Greis (Nesselwang) in zwei Disziplinen aussichtsreich. Die Frauen haben in Simone Hauswald (Gosheim), Andrea Henkel (Großbreitenbach), Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) und Magdalena Neuner (Wallgau) vier Goldkandidatinnen. Wilhelm war 2002 Doppelsiegerin in Salt Lake City, als Deutschland (36) die Rekordzahl an Medaillen für ein Land bei Winterspielen gewann.

Im Bob träumt Andre Lange (Oberhof) von Doubles wie in Salt Lake City 2002 und Turin 2006 in Zweier und Vierer. Sollte der Thüringer erneut im Vierer gewinnen, wäre er hier der erste Bobsportler mit drei Olympiasiegen in Folge. Bei den Frauen gibt es Goldchancen für Cathleen Martini (Oberbärenburg) und trotz Problemen im Vorfeld Turin-Siegerin Sandra Kiriasis (Winterberg). Im Rodeln scheint ein Dreifach-Sieg der Frauen wie 2006 möglich. Im Skeleton gibt es Gold-Chancen für Weltcupsiegerin Kerstin Szymkowiak (Hochsauerland) und Oberhofs Weltmeisterin Marion Trott.

Im Eisschnelllauf wäre auch ohne die Dopingsperre von Claudia Pechstein, erfolgreichste Deutsche bei Winter-Olympia (5/2/2), 500-m-Spezialistin Jenny Wolf (ebenfalls Berlin) klarste deutsche Favoritin. Trotz Verletzungsproblemen im Vorfeld peilt Anni Friesinger (Inzell) erneut Gold an.

Prämien erhalten deutsche Finalisten (bis Rang acht) durch die Sporthilfe: 15.000 Euro für Gold, 10.0000 Silber, 7.500 Bronze.

Den "ewigen" Medaillenspiegel vor den 86 Entscheidungen von Vancouver finden Sie hier.

(SID/chk)
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