IOC-Session Neuer Zeitplan für Olympia in Tokio 2020 steht – Bacht macht weiter

Berlin · IOC-Präsident Thomas Bach hat in schwierigen Zeiten seine Bereitschaft zur Wiederwahl angekündigt. Für die Spiele in Tokio stehen alle Austragungsorte und der Zeitplan fest.

 IOC-Präsident Thomas Bach.

IOC-Präsident Thomas Bach.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

An einem neuen Tiefpunkt der Coronakrise hat Thomas Bach ein Zeichen gesetzt und auf der 136. IOC-Session seine Bereitschaft zur Wiederwahl angekündigt. Die Reaktion der Mitglieder fiel durchweg positiv aus. Für Staunen sorgte auch Tokio 2020, das sämtliche Austragungsorte und den Zeitplan für die ins Jahr 2021 verlegten Sommerspiele festgelegt hat - ein enormer Akt.

Bach betonte, er stehe für eine zweite Amtszeit als IOC-Präsident bereit, "um ihnen und der Olympischen Familie weiterhin zu dienen." Dies rief der erste deutsche IOC-Präsident den rund 100 Mitgliedern überraschend zu Beginn der virtuellen Session zu und riss die Olympia-Familie aus der Corona-Lethargie.

Die Pandemie hatte den Machern des größten Sportfestes der Welt mächtig zugesetzt. Keiner weiß mehr, wie Olympia im nächsten Jahr angesichts immer neuer Rekordzahlen funktionieren soll. Gastgeber Tokio vermeldete am Freitag mit 293 einen neuen Höchstwert für Neu-Infektionen an einem Tag.

Mit seiner Ankündigung schaffte Bach, dass zunächst über eine Stunde nur über ihn gesprochen wurde. Die Wiederwahl des 66-Jährigen bei der Session im Juni 2021 in Athen gilt als sicher. Der Fecht-Olympiasieger von Montreal war 2013 zunächst für acht Jahre gewählt worden.

"Wir sind sehr glücklich, dass Sie die Olympische Familie weiterhin führen wollen. Dass Sie in so schwierigen Zeiten weitermachen, ist ein gutes Zeichen. Keiner kann es besser als Sie", sagte der Argentinier Gerardo Werthein. "Eine tolle Nachricht, ich werde Sie unterstützen", sagte Fürst Albert von Monaco, seit vielen Jahren im IOC.

Doch auch die Gastgeber der Tokio-Spiele sorgten für einen Stimmungsaufheller. Ebenso überraschend kündigte OK-Chef Yoshiro Mori an, dass die Verträge mit sämtlichen Wettkampfstätten geschlossen seien, bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich um die schon für 2020 vorgesehenen Austragungsorte.

Bach-Intimus John Coates, Chef der IOC-Koordinierungskommission für Tokio 2020, war voll des Lobes. "Sie haben exzellente Arbeit geleistet. Wir sprechen immerhin von 42 Austragungsstätten, die unterschiedlichen Besitzern gehören", sagte der Australier.

Auch die Verträge mit dem Olympischen Dorf und mit dem Convention Center Big Sight für die Übertragungszentren IBC/MPC seien gesichert worden, teilte Tokio 2020 mit. Mit der Rückerstattung von Tickets für die ausgefallenen Spiele soll im Herbst begonnen werden, zur Vorbereitung auf Coronamaßnahmen wurde ein neues Council mit Vertretern der Regierung und von Tokio 2020 gegründet.

Durch die Festlegung aller Wettkampfstätten konnte Tokio 2020 auch schon den Zeitplan für die olympischen Wettkämpfe festlegen. Dabei handelt es sich nahezu um denselben Plan, der schon für 2020 vorgesehen war. Seit dem 15. Juni haben bereits intensive Gespräche mit den einzelnen Weltverbänden der Sportarten stattgefunden.

"Es gibt noch viel Arbeit, aber wir haben schon einen Meilenstein gesetzt", sagte Hidemasa Nakamura vom OK in Tokio. Mit dem Zeitplan könnten die Verbände und Athleten nun ihre Vorbereitungen für die verlegten Spiele planen, die nun vom 23. Juli bis 9. August 2021 in der japanischen Hauptstadt stattfinden sollen.

Wie erwartet beschlossen die Mitglieder wegen Corona die Verschiebung der Olympischen Jugendspiele in Dakar/Senegal. Neu ins IOC aufgenommen wurde Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes (World Athletics).

(ako/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort