Tischtennisspielerin aus Willich Nina Mittelham für Olympia nominiert

Willich · Die aus Willich kommende Tischtennisspielerin fährt als so genannte Alternate Athlete mit zu den Olympischen Spielen nach Tokio. Die 24-Jährige wird vor Ort sein, aber nur dann auch spielen dürfen, wenn eine Kollegin ausfällt.

 Die aus Willich kommende Tischtennisspielerin Nina Mittelham fährt zu den Olympischen Spielen nach Tokio.

Die aus Willich kommende Tischtennisspielerin Nina Mittelham fährt zu den Olympischen Spielen nach Tokio.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Deutsche Olympische Sportbund hat am Mittwoch die ersten 54 Athleten offiziell bekannt gegeben, die zu den Olympischen Spielen nach Tokio fahren werden. Mit dabei ist auch eine Willicherin: Die Tischtennisspielerin Nina Mittelham gehört zum deutschen Team, das die Reise nach Japan antreten wird.

Die 24-Jährige wird als so genannter Alternate Athlete mit vor Ort sein. Das bedeutet, dass sie als P-Akkreditierte beim weltgrößten Sportereignis mit von der Partie sein wird. Diese P-akkreditierten Athleten  kommen zum Einsatz, nachdem akkreditierte Athleten, also die offiziellen Olympiateilnehmer, aufgrund von Krankheit oder Verletzung aus einem laufenden Wettbewerb und der Mannschaft ausgeschieden sind. Im Anschluss gibt das Nationale Olympische Komitee (NOK) die Akkreditierung des verletzten Sportlers an das Internationale Olympische Komitee (IOC) zurück, und der P-akkreditierte Athlet wird als Olympiateilnehmer akkreditiert. Vereinfacht ausgedrückt: Sie sind sozusagen die Reservespieler, die im Falle einer Verletzung des eigentlich nominierten Sportlers einspringen.

P-akkreditierte Athleten gelten als Mitglieder einer Olympiamannschaft, sind aber von der Unterbringung im olympischen Dorf ausgeschlossen, stattdessen wohnen sie in der Nähe der Sportstätten im Hotel, so dass sie bei Bedarf sofort einspringen können. Ein Beispiel ganz aus der Nähe ist der ehemalige Hockey-Torwart Christian Schulte (Crefelder HTC). Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 war Schulte als P-akkreditierter Ersatzspieler der Deutschen-Herrenhockeynationalmannschaft gemeldet und damit Teil der Olympiamannschaft Deutschlands. Er wurde zwar in keinem Spiel eingesetzt, aber nahm an allen Maßnahmen der Mannschaft vor und während der Olympischen Spiele in Peking teil.

Nina Mittelham begann mit dem Tischtennissport bei der DJK VfL Willich, den sie im Jahr 2006 in Richtung des SC Bayer 05 Uerdingen verließ. Mittlerweile spielt sie in der Bundesliga, und zwar für den TTC Berlin eastside.  In der Jugend schaffte sie 2013 im tschechischen Ostrave das Kunststück, bei der Europameisterschaft die Goldmedaille im Einzel, Doppel und Mixed zu gewinnen (und Silber mit der Mannschaft). Bei der Europameisterschaft 2018 gewann sie zusammen mit Kristin Lang den Titel im Doppel, im Oktober des gleichen Jahres kam sie in der Weltrangliste erstmals unter die besten 50. Ein Jahr später gehörte sie dem Team aus Deutschland bei den Europaspielen im weißrussischen Minsk an, das seinerzeit die Goldmedaille gewann. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen nun wird ein weiterer Meilenstein ihrer sportlichen Karriere werden.

Neben ihr hat der DOSB Petrissa Solja (Einzel, Mannschaft, Mixed / TSV 1909 Langstadt), Ying Han (Einzel, Mannschaft / KTS Zamek Tarnobrzeg / Polen) und ihre Mannschaftskollegin Xiaona Shan (Mannschaft / TTC Berlin eastside) für Tokio nominiert. Sollte also eine der drei nicht im Mannschaftswettbewerb antreten können, würde Nina Mittelham nachrücken.

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