Kolumne Gegenpressing Wie man durch Fernsehen zum Olympia-Experten wird

Düsseldorf · Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird bei Olympia seinem Bildungsauftrag gerecht. Man lernt viel über die beiden Wellen im Surfen oder die elegante Freiheit der Schulter in der Dressur. Ein Erfahrungsbericht.

 Mitarbeiter des Olympic Broadcasting Services stehen an einer Kamera während eines Wettkampfs.

Mitarbeiter des Olympic Broadcasting Services stehen an einer Kamera während eines Wettkampfs.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Was Abseits ist, das weiß ich ja. Das verdanke ich langjährigem Selbststudium, einem großen Fußballweisen und letzten Endes dem entschlossenen Blick ins Regelbuch. Eigene Erfahrung lässt sich in diesem Merksatz zusammenfassen: „Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.“ Hennes Weisweiler, der große Mönchengladbacher Trainer, hat eine spezielle Erklärung beigesteuert: „Abseits ist, wenn dat lange Arschloch zu spät abgespielt hat.“ („Dat lange Arschloch“ war Günter Netzer). Und in der Regel heißt es: „Abseits ist, wenn ein Spieler der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler.“ Mit diesem Wissen gehöre ich zum Millionenheer der Fußball-Fachleute. Also nichts Besonderes.