Auf der Lieblingsstrecke Thorpe verpasst Olympia-Qualifikation

Adelaide · Die Erwartungen an sein Comeback waren groß, die Enttäuschung umso bitterer: Ian Thorpe hat das Olympia-Ticket über 200 Meter Freistil verpasst - deutlich. Gegen die starken australischen Schwimmer wird er es bei seiner letzten Chancen über 100 Meter noch schwerer haben.

Ian Thorpe - Comeback nach fünf Jahren Pause
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Auch ein Ian Thorpe kann die Zeit nicht zurückdrehen. Australiens Schwimm-Ikone scheiterte bei seinem Comeback in der Olympia-Qualifikation über 200 Meter Freistil. Der 29-Jährige belegte im Halbfinale der australischen Meisterschaften in Adelaide am Freitag nur Platz zwölf und verpasste den Endlauf. "Das Märchen ist zu einem Albtraum geworden", sagte Thorpe vor 3000 zunächst enthusiastischen und dann entsetzt schweigenden Zuschauern in der ausverkauften Halle. "Ich bin furchtbar enttäuscht. Ich dachte, ich könnte und würde viel schneller schwimmen."

Thorpe blieb in 1:49,91 Minuten 75 Hundertstelsekunden unter seiner Vorlauf-Zeit. Zwar war das schneller als alle seine bisherigen Rennen seit seiner Comeback-Ankündigung vor knapp 14 Monaten. Doch gegen die starke Konkurrenz war das nach fünf Jahren Wettkampfpause zu wenig. Auf der letzten Bahn brach Thorpe ein und schlug in seinem Halbfinale nur als Sechster an. Als Schnellster zog Ryan Napoleon in 1:47,51 Minuten in das Finale an diesem Samstag ein.

Im Endlauf hätte Thorpe mindestens Sechster werden müssen, um wenigstens in der Staffel für die Spiele in London nominiert zu werden. Der elffache Weltmeister tritt am Wochenende außerdem noch über die 100 Meter Freistil an. Dort werden ihm allerdings noch geringere Chancen eingeräumt als über die doppelte Distanz.
Weltmeister James Magnussen kündigte eine Zeit von knapp über 47 Sekunden an. Auch gegen die drei anderen Mitglieder der australischen Gold-Staffel der WM 2011 in Shanghai dürfte Thorpe chancenlos sein.

Für seine einstige Spezialstrecke 400 Meter Freistil war die Trainingszeit zu kurz, um konkurrenzfähig zu werden. Paul Biedermann, der bei seinem WM-Sieg 2009 in Rom Thorpes Weltrekord verbesserte, hatte sich bereits vor den australischen Trials skeptisch über dessen Chancen geäußert. "Ich glaube, er kann es nur über die Staffel schaffen", prophezeite Biedermann.

(dpa)
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