Kampf um IOC-Präsidentenamt Thomas Bach: Es gibt keine Wahlversprechen

Buenos Aires · Fünf Tage noch muss sich Thomas Bach gedulden. Dann hat er Gewissheit. Mit solidem Vorsprung biegt der Favorit im Rennen um das IOC-Präsidentenamt auf die Zielgerade ein.

Das ist Thomas Bach
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Foto: dpa, pse jhe puk lof

Thomas Bach hat Spekulationen zurückgewiesen, bei seinem möglichen Aufstieg zum IOC-Präsidenten Kollegen für ihre Unterstützung im Wahlkampf zu belohnen. "Es gibt keine Wahlversprechen. Das bezieht sich auf Sachthemen, aber auch auf Personen", erklärte der IOC-Vize aus Tauberbischofsheim am Freitag in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. "Ich habe Ideen und Pläne, über die Ausgestaltung muss man sich unterhalten."

Der Jurist aus Tauberbischofsheim geht als Favorit in das Votum am Dienstag in Buenos Aires. Er musste im Endspurt des Bewerbungsmarathons aber auch immer wieder Kritik einstecken. Einige Medien monierten, er habe kritische Fragen zu seiner Vergangenheit von seinem Anwalt Christian Schertz abwehren lassen. "Ich bin immer offen für sachliche und konstruktive Kritik, aber alles hat seine Grenzen", sagte Bach. "Wenn es klar unter die Gürtellinie geht, finde ich es legitim, sich zu wehren. Alles muss man sich nicht gefallen lassen."

Der 59 Jahre alte Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) empfand den Wahlkampf als sehr intensiv. "Es wird jetzt Zeit, dass der Wahlkampf zu Ende geht. Ich fühle mich wie vor einem großen Finale und freue mich auf den Tag der Wahl. Ich habe lange genug trainiert, genügend Testwettkämpfe absolviert und will nun die Entscheidung", so Bach.

Verfrühte Glückwünsche lehnt er trotz seiner vielversprechenden Ausgangsposition ab. "Ich weiß, dass die Testwettkämpfe gut gelaufen sind. Das motiviert und ermutigt mich, aber am Tag des Finals zählen alle vorherigen Ergebnisse nicht", meinte Bach. "Ich gehe ins Finale mit dem Wunsch zu gewinnen und dem Bewusstsein, verlieren zu können."

Die 125. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wählt am Dienstag den Nachfolger des scheidenden Belgiers Jacques Rogge. Als härteste Rivalen von Bach gelten der Banker Richard Carrion (Puerto rico) und der Unternehmer Ng Ser Miang (Singapur). Den restlichen Kandidaten, Denis Oswald (Schweiz), Sergej Bubka (Ukraine) und Wu Ching-Kuo (Taiwan) werden nur Außenseiterchancen eingeräumt.

(dpa)
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