Rechtzeitig zu Olympia Sportlerinnen zeigen nackte Haut

London · Vor den Sommerspielen in London fallen traditionell die Hüllen. Deutsche Spitzensportlerinnen ziehen im Playboy blank und damit auch die Aufmerksamkeit auf ihre Sportart.

Christina Schütze? Weitgehend unbekannt. Beate Gauß? Nur Eingefleischten ein Begriff. Regina Sergreeva? Wahrscheinlich noch nie gehört. Dennoch haben es die drei jungen Damen jetzt zu einiger Berühmtheit gebracht - wenn auch nicht durch ihren Sport. Schütze, Gauß und Sergreeva sind gut genug, um an den Olympischen Spielen in London teilnehmen zu dürfen, Aufmerksamkeit aber erregen sie vorläufig nur durch nackte Tatsachen. Der Hintergedanke: So lange keine Medaille zu vermarkten ist, gilt "sex sells".

Rechtzeitig zum Treffen der Jugend der Welt haben sich Sportlerinnen der deutschen Mannschaft für das Männermagazin Playboy fotografieren lassen. Neben Schütze (Hockey), Gauß (Schießen) und Sergreeva (Rhythmische Sportgymnastik) sind auf dem Titelbild der jüngsten Ausgabe Schwimmerin Angela Maurer und Wasserspringerin Christin Steuer zu sehen. Ungewöhnlich ist das allerdings nicht: Dass Sportlerinnen erst recht vor Olympia die Hüllen fallen lassen, hat Tradition.

Regelmäßig lassen sich Sportlerinnen vor Großereignissen von verschiedenen Magazinen an oft exotische Plätze und vor die Kamera locken. Natürlich gibt es auch Absagen, berichtet Playboy-Marketingfrau Nina van Splunter. Wie viele, das lässt das Magazin offen. Auch über Gagen wird nicht geredet. In der Regel sind es aber die Heldinnen aus der zweiten Reihe und Randsportarten, die ihre nackte Haut zu Markte tragen. Fanny Rinne etwa machte nach ihrem Shooting vor Olympia 2004 klar: "Das war auch fürs Hockey." Der Plan ging doppelt auf. Rinne und die Hockeyspielerinnen waren in Athen ein Dauerthema. Und gewannen Gold.

Es gibt auch Sportlerinnen, die es abseits der Großereignisse wegen ihres "Promi-Faktors" in die Magazine schaffen. Eiskunstlauf-Königin Katarina Witt etwa sorgte 1998 mit ihrer Fotostrecke im Playboy für Furore. Mit dem schönsten Gesicht des Sozialismus auf dem Titel verkaufte sich das Magazin so gut, dass es am Ende sogar weltweit vergriffen war. Das war bis dahin nur mit der Ausgabe gelungen, die Marilyn Monroe auf dem Cover hatte.

Die Liste der Akte von deutschen Spitzensportlerinnen ist mittlerweile sehr lang. Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann, Weitsprung-Beauty Susen Tiedtke, Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko, Turnerin Magdalena Brzeska, Sprinterin Sina Schielke, 400-m-Läuferin Claudia Hoffmann - alle zogen sich aus. Rennfahrerin Christina Surer oder Boxerin Regina Halmich taten es ihnen gleich.

Doch vor allem unmittelbar vor Olympia wollen deutsche Sportlerinnen mit nackter Haut die Blicke der Öffentlichkeit auf sich ziehen. Seglerin Petra Niemann, Kanutin Nicole Reinhardt, Judoka Romy Tarangul und Hockey-Spielerin Katharina Scholz zogen sich vor den Spielen in Peking aus. Im Jahr zuvor hatte das Thema nicht Olympia geheißen, sondern "Wassersport": Kitesurferin Kristin Boese, Wasserballerin Theresa Klein und Kanutin Jennifer Bongardt ließen sich dafür ablichten.

Die Reaktionen waren in all den Jahren übrigens meist positiv. Und auch jetzt sagt Wasserspringerin Christin Steuer: "Mein Freund wollte mich schon immer im Playboy sehen."

(sid)
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