Paris 2024 Die deutschen Medaillengewinner bei den Paralympics
Die deutsche Mannschaft hat bei den Paralympics in Paris 2024 bereits einige Medaillen gewonnen. Das sind die Gewinner von Edelmetall aus dem Team D.
Maurice Wetekam holte die erste deutsche Medaille. Über 100 m Brust in der Startklasse SB9 kam er in persönlicher Bestzeit nach 1:07,04 Minuten an und wurde mit einem Rückstand von 1,76 Sekunden auf Sieger Stefano Raimondi aus Italien Dritter. Folglich gewann Wetekam Bronze.
Nur kurz nach Wetekam legte das Tischtennis-Doppel Stephanie Grebe (r.) und Juliane Wolf (l.) die Silbermedaille nach. Die WM-Zweiten unterlagen im Finale der Doppel-Startklasse WD14 mit 1:3 gegen das favorisierte Team aus China. Wolf gewann später noch eine Bronzemedaille. Die 36-Jährige verlor im Halbfinale der Startklasse WK8 in nur 21 Minuten mit 0:3 (2:11, 8:11, 8:11) gegen die Tokio-Dritte Aida Husic Dahlen aus Norwegen und verpasste damit den Einzug ins Finale. Da in der Arena Sud 4 kein Spiel um Platz drei ausgespielt wird, war Wolf mindestens Bronze bereits vorher nicht mehr zu nehmen.
Maike Hausberger gewann im Bahnrad-Zeitfahren über 500 Meter Bronze. Gold ging an die Australierin Amanda Reid. Den zweiten Platz sicherte sich Wangwei Qian aus China. Hausberger fehlten auf die Siegerin 1,682 Sekunden.
Das Tischtennis-Doppel Valentin Baus und Thomas Schmidberger gewann Silber. Im Finale verlor das deutsche Duo in Paris gegen die Chinesen Feng Panfeng und Cao Ningning mit 0:3.
Schwimmerin Mira Jeanne Maack hat die Bronzemedaille gewonnen. Die 20-Jährige aus Berlin musste sich im Finale der Startklasse S8 über 100 m Brust in deutscher Rekordzeit von 1:18,36 Minuten nur Alice Tai aus Großbritannien (1:09,96) und der Russin Wiktorija Ischtschiulowa (1:14,97) geschlagen geben.
Das deutsche Ruder-Duo Jan Helmich und Hermine Krumbein sicherte sich Bronze. Auf der Strecke über 2.000 Meter in Vaires-sur-Marne vor den Toren von Paris erreichten sie in 7:28,31 Minuten Platz drei. Nach einem Endspurt kamen die beiden Deutschen nur knapp eine Zehntelsekunde hinter den zweitplatzierten Duo aus Großbritannien ins Ziel.
Bronze ging auch an Robert Förstemann (l.) und Thomas Ulbricht (r., im Bild mit Elena Semechin, Para-Schwimmerin). Die WM-Dritten fuhren im Finale der Startklasse B über 1000 m im Velodrome Nationale in 59,862 Sekunden hinter den beiden britischen Duos auf Rang drei.
Schwimmerin Tanja Scholz gewann die erste Goldmedaille für Deutschland. Scholz siegte in der Startklasse SM4 über die 150 m Lagen in persönlicher Bestzeit von 2:51,31 Minuten und feierte ihren größten Karriereerfolg. Außerdem holte sie Silber über 50m Freistil.
Schwimmer Josia Topf hat gleich drei Medaillen geholt. Der 21-Jährige kam über die 50 m Freistil in der Startklasse S3 auf Rang drei und komplettierte mit Bronze in 45,61 Sekunden nach Gold über die 150 m Lagen und Silber über 50 m Rücken seinen Medaillensatz.
Im Triathlon sicherte sich Max Gelhaar die Silbermedaille. Der 26 Jahre alte Gelhaar, der eine halbseitige spastische Lähmung hat, lief in Paris an der altehrwürdigen Brücke Pont Alexandre III hinter dem Spanier Daniel Molina in 1:08:43 Stunden als Zweiter ins Ziel.
Thomas Wandschneider legte mit Bronze im Badminton durch einen 2:0-Erfolg nach Sätzen gegen den Südkoreaner Jaegun Jeong nach.
Niko Kappel gewann eine Silbermedaille. Der als Gold-Favorit gestartete Kugelstoßer vom VfB Stuttgart landete mit einer Weite von 13,74 Metern hinter dem Usbeken Bobirjon Omonov (14,32 Meter).
Triathlet Martin Schulz hat seinen persönlichen Gold-Hattrick verpasst. Der Fahnenträger des deutschen Teams brauchte für die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen 59:19 Minuten und holte damit hinter dem US-Amerikaner Chris Hammer und dem Brasilianer Ronan Cordeiro Bronze. Zum Sieg fehlten 35 Sekunden.
Die sehbehinderte Triathletin Anja Renner (r.) mit Guide Maria Paulig feierte als Dritte ihren größten Karriereerfolg, nur Spanien und Italien waren etwas stärker. Die Bronzemedaille war für die 38-Jährige die erste internationale Medaille überhaupt.
Der Prothesensprinter Felix Streng hat Bronze gewonnen. Der Tokio-Sieger lief über die 100 m der Startklasse T64 in 10,77 Sekunden auf Rang drei.
Sprinterin Irmgard Bensusan hat sich vor dem Karriereende mit einer weiteren Medaille beschenkt. Die 33-Jährige musste sich am Dienstagabend im Stade de France im Finale der Startklasse T64 über die 200 m in Saisonbestleistung von 26,77 Sekunden nur der Tokio-Dritten Kimberly Alkemade (25,42) und der Tokio-Siegerin Marlene van Gansewinkel (26,14) aus den Niederlanden geschlagen geben.
Rollstuhlfechter Maurice Schmidt hat bei den Paralympischen Spielen in Paris sensationell die vierte deutsche Goldmedaille gewonnen. Der 25-Jährige siegte im Säbel-Finale gegen Piers Gilliver aus Großbritannien mit 15:8 und feierte im prunkvollen Grand Palais den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere.
Radsportlerin Maike Hausberger hat das fünfte Gold für die deutsche Mannschaft gewonnen. Im Einzelzeitfahren siegte die 29-Jährige in 21:30,45 Minuten deutlich vor der Britin Frances Brown (21:46,18 Minuten) und der Schwedin Anna Beck (21:54,71).
Rad-Routinier Michael Teuber hat seine achte Medaille bei Paralympischen Sommerspielen gewonnen. Der 56 Jahre alte Vize-Weltmeister fuhr im 14,1 Kilometer langen Zeitfahren der Startklasse C1 in 21:18,14 Minuten auf Rang zwei. Der fünfmalige Goldmedaillengewinner musste sich nur dem Spanier Ricardo Ten Argiles (20:39,53) geschlagen geben.
Handbikerin Annika Zeyen-Giles musste sich nach ihrem Triumph in Tokio diesmal mit Platz drei zufriedengeben. Die Vizeweltmeisterin kam in 25:30,84 Minuten ins Ziel, ihr fehlten 1:16 Minuten zu Gold.
Anna-Lena Niehues hat der deutschen Dressur-Equipe die erste Medaille beschert. Die 40 Jahre alte deutsche Meisterin auf Quimbaya 6 kam im Einzel der Klasse Grade IV auf Platz drei.
Regine Mispelkamp und Highlander Delight´s gewannen die Silbermedaille im Dressurreiten. Ihre zweite Medaille nach Bronze in Tokio.
Matthias Schindler fuhr in einem Sekundenkrimi wie in Tokio auf Rang drei. Der Polizeibeamte aus Regensburg kam in der Klasse C3 nach zwei Runden und insgesamt 28,3 Kilometern in 39:21,35 Minuten ins Ziel und lag lediglich 1,55 Sekunden vor Platz vier. Gold war 52 Sekunden entfernt, Silber neun.
Weltrekordler Markus Rehm hat seine vierte Weitsprung-Goldmedaille in Serie gewonnen. Der 36-Jährige triumphierte zur Primetime im Stade de France mit 8,13 Meter und blieb auch im 14. Jahr seiner Karriere in der Startklasse T64 ungeschlagen. Rehm hatte 34 Zentimeter Vorsprung auf Derek Loccident aus den USA, verpasste aber die anvisierte Siegerweite von Olympiasieger Miltiadis Tentoglou um 35 Zentimeter.
Rad-Weltmeisterin Annika Zeyen-Giles hat im Straßenrennen bei den Paralympics wie bereits im Einzelzeitfahren die Bronzemedaille gewonnen. Die 39-Jährige aus Bonn musste sich am verregneten Donnerstagmorgen auf dem 28,3 Kilometer langen Kurs in Clichy-sous-Bois nur der Australierin Lauren Parker und Jennette Jansen aus den Niederlanden geschlagen geben.
Sportschützin Natascha Hiltrop (Mitte) hatte als erste deutsche Teilnehmerin ihre zweite Goldmedaille bei den Paralympics in Paris gewonnen. Die 32-Jährige siegte nach ihrem Triumph im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber auch in der offenen Startklasse SH1 über 50 m liegend. Es ist Hiltrops insgesamt dritter Sieg bei Sommerspielen, nachdem sie in Tokio schon mit dem Luftgewehr erfolgreich war.
Die deutsche Weitspringerin Nele Moos hat bei den Paralympics in Paris völlig überraschend die Silbermedaille gewonnen. Die 22-Jährige aus Duisburg sprang im Finale der Klasse T38 dreimal eine persönliche Bestweite, in ihrem letzten Versuch verbesserte sie ihren Spitzenwert um ganze 20 Zentimeter und sicherte sich mit 5,13 m Platz zwei. Gold ging an die Ungarin Luca Ekler (5,56 m).
Taliso Engel schwamm die 100 m Brust der Klasse SB13 in 1:01,90 Minuten und verpasste im Finale seinen am selben Morgen aufgestellten Weltrekord nur um sechs Hundertstel. Engel holte damit Gold.
Nur 23 Minuten später siegte die ebenfalls sehbehinderte Schwimmerin Elena Semechin nicht minder dominant über die 100 m Brust der Klasse SB12 mit Weltrekord von 1:12,54 Minuten.
Leichtathletin Katrin Müller-Rottgardt hat die Bronzemedaille über 100 m gewonnen. In der Klasse T12 lief die sehbehinderte Athletin mit Guide Noel-Philippe Fiener in 12,26 Sekunden als Dritte ins Ziel.
Feng Panfeng war wieder zu stark: Tischtennis-Weltmeister Thomas Schmidberger hat das Finale bei den Paralympics in Paris verloren und zum dritten Mal nacheinander Einzel-Silber geholt. Der 32-Jährige aus Zwiesel unterlag in der Startklasse MS3 wie schon in Rio und Tokio dem chinesischen Dominator Feng mit 0:3 (2:11, 7:11, 7:11).
Judoka und Paralympics-Debütant Lennart Sass holte sich in der Klasse bis 73 Kilogramm per Ippon Bronze. Er bezwang den Usbeken Shokhrukh Mamedov. Zuvor war er im Halbfinale disqualifiziert worden. Der 24-Jährige hatte sich mit dem Kopf abgestützt. Dies ist nicht erlaubt.
Auch die deutsche Dressur-Equipe gewann die Bronzemedaille. Anna-Lena Niehues (im Bild) hatte vorgelegt, ehe Regine Mispelkamp und Heidemarie Dresing ihre Lektionen ordentlich absolvierten und Rang drei sicherten. Der Sieg ging an die USA vor den Niederlanden.
Johannes Floors hat über 400 m Gold verpasst, aber Silber gewonnen. Der viermalige Weltmeister und Tokio-Sieger musste sich über die Stadionrunde im Finale der Startklasse T62 der beidseitig Unterschenkelamputierten in der persönlichen Saisonbestleistung in 46,90 Sekunden dem Vize-Weltmeister Hunter Woodhall (46,36) aus den USA geschlagen geben und sich mit Silber begnügen. Es war seine erste Niederlage über die 400 m seit sieben Jahren.
Niehues erreichte mit Quimbaya in der Dressur-Kür im Grade IV mit 80,900 Prozent trotz kleiner Patzer eine persönliche Bestleistung und gewann ihr erstes Silber
Ebenfalls Bronze sicherten sich die Rollstuhlbasketballer durch einen 75:62-Erfolg gegen Kanada. Dabei krönte das deutsche Team eine Aufholjagd und beschenkte ihren Coach Michael Engel, der seinen 40. Geburtstag in der Bercy Arena verbrachte, mit dem dritten Platz.
Sandra Mikolaschek holte im Tischtennis das zehnte Gold für den Deutschen Behindertensportverband. Im Finale bezwang die 27-Jährige die Serbin Borislava Peric-Rankovic mit 3:1. „Ich bin eigentlich nicht so gerne der Mensch, der im Mittelpunkt steht. Ich habe es aber trotzdem genossen“, sagte Mikolaschek nach ihrem Triumph.
Zu einer durchaus überraschenden Silbermedaille kam Schwimmerin Gina Böttcher. Die 23-Jährige aus Potsdam schwamm die 50 Meter Rücken in 51,40 Sekunden und konnte nur von der Griechin Alexandra Stamatopoulou (50,12 Sekunden) bezwungen werden. „Ich hatte damit nicht gerechnet. Ich hatte auf Bronze gehofft, aber über Silber bin ich natürlich sehr happy“, sagte Böttcher.
Leichtathletin Lindy Ave lief im Stade de France über 400 Meter überraschend zu Bronze. Die 26-Jährige kam in 1:00,37 Minuten hinter der Kolumbianerin Karen Tatiana Palomeque Moreno (58,67 Sekunden/Weltrekord) und der Ungarin Luca Ekler (59,35) ins Ziel.
Bronze-Hattrick im Kanu: Die deutsche Fahnenträgerin Edina Müller, Anja Adler und Felicia Laberer haben am Schlusstag der Paralympics in Paris für die drei letzten deutschen Medaillen gesorgt. Tokio-Siegerin Müller paddelte im Finale der Startklasse KL1 über die 200 m wie Adler in der Klasse KL2 und Laberer in der Klasse K3 auf Rang drei.