Fotos Paralympics 2012: Jody Cundy verliert die Nerven
Der britische Bahnradfahrer Jody Cundy war nach seiner Disqualifikation bei den Paralympics nicht zu bremsen.
Im Einzelzeitfahren über 1000 Meter war der Goldfavorit, der seit sechs Jahren ungeschlagen war, aus dem Rennen genommen worden.
Cundy kam nur schlingernd vom Start weg und brach das Rennen nach wenigen Metern ab – mit der sicheren Gewissheit, dass es einen Neustart geben würde. Doch den gab es nicht, und Cundy wollte das nicht wahrhaben.
"Um einen Neustart zu bekommen, muss einem ein erkennbares Missgeschick widerfahren", sagte der technische Delegierte Louis Barbeau (Kanda). Doch habe Cundy weder einen Platten noch kaputte Bremsen gehabt. Auch die Startmaschine habe reibungslos funktioniert.
Cundy fasste sich fassungslos an den Helm und brüllte das Velodrome regelrecht zusammen.
"Ich habe vier Jahre meines Lebens verschwendet", brüllte der 33-Jährige durch das Velodrome, deckte die Offiziellen mit Schimpftiraden ein und schmiss mit Wasserflaschen um sich.
Erst seine Freundin und der Psychologe des britischen Radsportteams konnten den rasenden Wüterich wieder beruhigen.
Am Ende bedankte er sich aber bei den Fans für die Unterstützung.
In einer extra anberaumten Pressekonferenz entschuldigte sich der Weltrekordhalter seiner Klasse dann aber gegenüber dem Radsport-Weltverband UCI und allen, die das Schauspiel verfolgt hatten, für seine Entgleisungen.
Zugleich bat der zweimalige Paralympics-Champion auf der Bahn aber auch um Verständnis. "Das sollte mein strahlender Moment werden. Doch ich hatte nur fünf Yards", sagte er bitterlich enttäuscht: "Es ist zwar nur ein Bahnrennen, aber es war das wichtigste Rennen meines Lebens."