Spektakuläre Abschlussfeier der Paralympics Londons Sportsommer ist Geschichte

London · Erst Olympia, dann elf Tage Paralympics - der gigantische Sportsommer ist am Sonntag mit der Schlussfeier im Olympiastadion beendet worden. Der britische Premierminister David Cameron würdigte die Leistungen der "übermenschlichen" Athleten.

Paralympics 2012: Die Abschlussfeier
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Mit einer rauschenden Schlussfeier sind die 14. Paralympics in London zu Ende gegangen. In der Abschlusszeremonie vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion war am Sonntagabend die Musikband Coldplay die Hauptattraktion. Vor der futuristischen Musikshow mit dem Titel "Festival of Flame" marschierten die Athleten aus 165 Nationen ein, die deutsche Fahne trug der 20 Jahre alte Thomas Schmidberger aus Plattling. Der Tischtennisspieler, der seit einem Unfall im Alter von drei Jahren querschnittsgelähmt ist, hatte bei diesen Behindertenspielen eine Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb und eine Bronzemedaille im Einzel gewonnen.

"Werden uns für alle Zeiten an diesen Sommer erinnern"

Der britische Premierminister David Cameron würdigte vor Beginn der Feier die Leistungen der "übermenschlichen" Athleten. "Wir werden uns für alle Zeiten an diesen Sommer erinnern", sagte der Regierungschef, der selbst einen schwerbehinderten Sohn hatte, der 2009 starb. "Über allem steht das öffentliche Engagement und was es für den Sport bringen kann", sagte Cameron. "Die Paralympics haben den Blickwinkel verändert."

Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Phil Craven, sprach im Rahmen der mehr als zweistündigen Show die Schlussformel für die Sommerspiele der Behinderten. "Die Spiele sind nach Hause gekommen, sie waren mitreißend und aus meiner Sicht die großartigsten Paralympics aller Zeiten", lobte der Kanadier und bedankte sich bei den Briten. Um 22.31 Uhr Ortszeit erlosch am Sonntagabend das paralympische Feuer.

Die Fußballer aus Russland hatten am Sonntag die 503. und damit letzte Goldmedaille der Behindertenspiele gewonnen. Im Finale des Wettbewerbs "7-a-side", bei dem pro Team sieben Spieler mit Gehschwierigkeiten oder cerebraler Kinderlähmung starten, setzten sich die Russen am Sonntag mit 1:0 gegen die Ukraine durch.
Australien gewann das Finale im Rollstuhlrugby mit 66:51 gegen Kanada.

Am frenetischsten gefeiert wurde aber David Weir, der den Marathon der Rollstuhlfahrer für sich entschied. Auf der Prachtstraße The Mall durfte der Brite über sein viertes Gold bei diesen Spielen jubeln. Zuvor war er im Olympiastadion über 800 Meter, 1500 Meter und 5000 Meter nicht zu schlagen.

China die überlegene Nation

Im Medaillenspiegel setzte sich China mit 231 Mal Edelmetall (95 Gold, 71 Silber, 65 Bronze) überlegen durch. Das sind mehr Medaillen, als die zweitplatzierten Russen mit 102 (36-38-28) und die drittplatzierten Briten mit 120 (34-43-43) zusammen holten.
Deutschland belegte mit 18 Gold-, 26 Silber- und 22 Bronzemedaillen Platz acht.

Dem unter Koordinationsstörungen leidenden Iren Michael McKillop und der Kenianerin Mary Zakayo wurde am Abend der "Whan Youn Dai Overcome"-Preis verliehen. Seit 1988 in Seoul wird bei den Paralympics diese Ehrung vorgenommen. Der Preis soll die besonderen Leistungen bei der Überwindung der Behinderung durch den Sport würdigen. Er wurde nach der Koreanerin Whang Youn Dai benannt, die sich ein Leben lang für die Behinderten eingesetzt hatte.

Mit 2,7 Tickets Millionen verkauften Tickets stellten die Organisatoren einen Rekord auf, in Peking waren es 1,29 Millionen gewesen, in Athen 2004 nur 850.000.

(dpa)
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