Schwimm-Weltmeisterin Buh-Rufe für umstrittene Russin Jefimowa

Rio de Janeiro · Der erste Auftritt der umstrittenen Schwimm-Weltmeisterin Julija Jefimowa bei den Olympischen Spielen in Rio ist mit vernehmbaren Buhrufen quittiert worden. Die Russin war am Sonntag über 100 Meter Brust in den Vorläufen die insgesamt zweitschnellste Schwimmerin und musste nach dem Anschlag vernehmbare Unmutsbekundungen von Teilen des Publikums hinnehmen.

 Julia Jefimowa ist bei ihrem ersten Auftritt in Rio de Janeiro ausgebuht worden.

Julia Jefimowa ist bei ihrem ersten Auftritt in Rio de Janeiro ausgebuht worden.

Foto: dpa

In 1:05,79 Minuten war die Olympia-Dritte von London nur eine Hundertstelsekunde langsamer als die Amerikanerin Lilly King. Jefimowa zählt zu den zunächst wegen Dopings verbannten Schwimmern, denen nachträglich die Starterlaubnis erteilt wurde. Reden wollte sie in der Interviewzone nach dem Vorlauf nichts. Erst am Montag wolle sie etwas sagen, sagte die Russin.

Hintergrund des Hin und Her ist die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS, dass Sportlern auf Grundlage einer früheren Dopingsperre nicht die Teilnahme an den Spielen verwehrt werden darf. Jefimowa war einst für 16 Monate wegen Dopings gesperrt worden.

Die 24-Jährige ist die Glamourfrau der russischen Schwimmer, trainiert in Kalifornien beim umstrittenen US-Trainer Dave Salo. Vor der Heim-Weltmeisterschaft 2015 war sie bereits einmal wegen Dopings gesperrt. Der Weltverband FINA suspendierte sie aber nicht wie üblich für zwei Jahre, sondern eben nur für 16 Monate. Jefimowa konnte in Kasan starten und gewann WM-Gold über 100 Meter Brust.

Bei der WM hatte sie dann mit einer umstrittenen Aussage für Unmut unter der Konkurrenz gesorgt. In einem Interview verglich sie ihre Doping-Sperre damals mit einem Strafzettel für zu schnelles Fahren. "Du bezahlst ihn und alles ist wieder okay."

(sid)
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