Olympia 2016 Pressestimmen zur Eröffnungsfeier
Wir haben die Pressestimmen zur Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro für Sie gesammelt.
Estado de São Paulo (Brasilien): "Außergewöhnlich. (...) Es war eine Botschaft an die Welt. (...) Nicht nur zu Brasilien, sondern auch zu Ökologie und Geschichte. Ein wichtiger Tag auch für unser politisches Leben. Dieses wunderbare Land muss sich aus dem Griff befreien, der es in eine bedauernswerte Sache verwandelt hat. Das wahre Brasilien, das auch historische Fehler nicht verschweigt, hat sich hier gezeigt."
O Globo (Brasilien): "Rio hat die Vielfalt gefeiert und eine Botschaft der Hoffnung bei der Eröffnung der Spiele im Maracanã geliefert."
Folha de S. Paulo (Brasilien): "Die Olympischen Spiele umarmen die Probleme: Das war die Nachricht der Eröffnungszeremonie. Flüchtlinge, Inklusion und mehr Nachhaltigkeit waren die großen Themen der Feier im Maracanã.
ESPN Online Brasilien: "Es gibt keine bessere Weise, Olympische Spiele zu beginnen. Nach viel Anspannung und einiger Besorgnis bot Rio de Janeiro einfach eine große Show. In einer der wichtigsten Sportstätten der Welt, dem Maracanã, gab es ein echtes Spektakel, das vielen "Gringos" in der ganzen Welt die Kinnlade runterklappen ließ."
New York Times (USA): "Wenn es eine Nation gegeben hat, die zu diesem Zeitpunkt ein aufbauendes Spektakel brauchte, und sei es in der Form einer PR-Übung, war es Brasilien. (...) Das erste südamerikanische Olympia-Gastgeberland leidet unter einer erstaunlichen Kombination aus politischem Aufruhr und wirtschaftlicher Krise. So kam die Eröffnungsfeier (...) als eine Salbe, die für einige Stunden die Wunden verdeckt hat."
Washington Post (USA): "Rio de Janeiro hat sein Bestes versucht, eine fehlerlose Eröffnungszeremonie geboten (...), aber die Show war, zumindest im Fernsehen, etwas langsam und flach. Sie war farbenfroh und interessant, aber das Problem für die Rio-Organisatoren ist, dass Peking und London das Spektakel der Eröffnungsfeier bei Sommerspielen für die nachfolgenden ziemlich verdorben hat."
Los Angeles Times (USA): "Die Eröffnungszeremonie hatte nichts von der High-Tech-Zauberei, die die Eröffnung der Spiele in Peking 2008 erinnerungswürdig macht. Oder aufwendige theatralische Settings wie die 2012 in London. Stattdessen verwandelten die Organisatoren das Makarena-Stadion in eine intime Party, gefüllt mit Samba, Musik, schwirrenden Lichtern und wilden Tänzen."
Boston Globe (USA): "Brasilien hatte die nicht beneidenswerte Aufgabe, auf zwei der spektakulärsten und teuren Extravaganzas in der Geschichte zu folgen. Und die Show-Gestalter mussten es mit einem drastisch reduzierten Budget tun(...). Das Ergebnis: Rio bot eine Show, die die Aufgabe erfüllt hat, aber präsentierte nichts wirklich Spektakuläres, Cleveres oder Erfindungsreiches."
Sport-Express (Russland): "Mit dem Anzünden des Olympischen Feuers ist die Hoffnung verbunden, dass die seit Wochen laufenden Spiele der Behörden beendet sind. Es wird Zeit für Sport - ohne das Labyrinth der Kommissionen, ohne Erklärungen und Proteste. Die Verantwortung wurde dabei wie eine heiße Kartoffel herumgereicht. Das Internationale Olympische Komitee beauftragte die Fachverbände, die Fachverbände wandten sich an den Sportgerichtshof. Es war eine gefährliche Lage - denn es galt, einen Konsens zu schaffen und die Verwirrung nicht zu vergrößern. Eine ideale Lösung konnte es nicht geben. Und so ist jede Seite ein wenig zufrieden und hat doch gleichzeitig ein flaues Gefühl im Magen."
Agentur Tass (Russland): "Die Feier spiegelte teilweise die soziale Lage in Brasilien wider. Doch die auffällige Bescheidenheit wurde kompensiert mit lebenslustigen Zeremonien. Das legendäre Maracana-Stadion wurde zu einer riesigen Tanzfläche. Doch es wurde auch ein wenig ernst, als etwa die Probleme der globalen Klimaerwärmung gezeigt wurden."
Komsomolskaja Prawda (Russland): "Diese Feier war ein Misserfolg, eine Zeremonie ohne Ideen. Statt Karneval in Rio gab es nur imitierte Tänze und ein chaotischer Wirrwarr der Körper. Es wäre viel wirkungsvoller und symbolischer gewesen, das Geld für diese Feier in die Olympia-Schale zu legen und feierlich anzuzünden."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Samba, Paraden und Emotionen. Die Rio-Spiele haben begonnen: Die Eröffnungszeremonie ist schön, sanft, sie begeistert in jeder Szene: Sie versucht Einfachheit herauszustellen, sie spendet einen Hauch von Optimismus für eine Stadt und eine Welt, die dies fürchterlich brauchen."
Ekstrabladet (Dänemark): "Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele stand in starkem Kontrast zu den vielen negativen Berichten, die im Vorfeld der Spiele von Rio dominiert hatten. Sie verlief so reibungslos, dass man eine Weile fast all die Probleme vergaß, die in der jahrelangen Vorbereitung mit diesen Spielen verbunden waren. Sogar die russische Delegation wurde mit Jubelrufen empfangen, als sie ins Stadion schritt."
Politiken (Dänemark): "Trotz harter Kritik nach dem Dopingskandal wurde Russland bei der Eröffnungszeremonie recht herzlich empfangen (...) Vor dem Hintergrund brasilianischer Sambamusik gab es Jubel und Applaus für die 271 russischen Athleten während der Parade - ein Empfang in starkem Kontrast zu dem Widerstand, dem sich die russische Olympia-Mannschaft nach dem Auffliegen des Dopingskandals von historischen Ausmaßen gegenüber sah."
VG (Dänemark): "Die Eröffnungsfeier wurde als minimalistische und weniger kostspielige Veranstaltung im Vergleich zu anderen Zeremonien gepriesen. Aber es war beeindruckend, als die brasilianische Nationalhymne gespielt und als illustriert wurde, wie die olympische Gastgebernation mit der Ankunft von Europäern, Afrikanern und später Japanern entdeckt wurde."
Dagens Nyheter (Dänemark): "Nach all dem Kummer und Leid mit der Ausrichtung der ersten Olympischen Spiele in Südamerika gelang mit der Eröffnungsfeier ein guter Anfang mit viel Freude und Hoffnung im Maracanã in Rio."
Kurier (Österreich): "Farbenprächtig und ausgelassen, aber auch kritisch und anklagend - das Stimmungsbild der Eröffnungsfeier der XXXI. Olympischen Spiele im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro war gegensätzlich wie das Land."
Kronen Zeitung (Österreich): "Es war eine Show der Superlative, ein farbenfrohes Spektakel!"
Blick (Schweiz): "Das Warten hat ein Ende. Die Olympischen Spiele 2016 in Rio sind eröffnet. Die Flamme brennt."
Tagesanzeiger (Schweiz): "Mit einer bunten, lebendigen Show startete das größte Sportspektakel der Welt in Rio de Janeiro."
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): "Die Olympischen Spiele sind eröffnet: Es war eine Feier mit Feuerwerk, Misstönen - und einem alten Bekannten."
Lidove noviny (Tschechien): "Wie werden die Olympischen Spiele von Rio in die Geschichte eingehen? Nicht damit, dass sie auf der südlichen Welthalbkugel stattfinden. Australien hat die Spiele 1956 und 2000 ausgetragen. Die Premiere liegt darin, dass die russische Mannschaft wegen Dopings ausgegrenzt wird. Das sei reine Politik und widerspreche dem olympischen Geist, wird weltweit kritisiert. Doch man sollte nicht vergessen, dass diese politische Entscheidung unmittelbar mit den sportlichen Regeln und dem Geist des Fair Play zusammenhängt. (...) Es ist die ultimative Lösung eines Problems, der staatlichen Unterstützung des Dopings, das den Sport untergräbt. Das ist das Neue bei Rio."
Gazeta Sporturilor (Rumänien): "Eine Welt, die spielt. Um Schönheit zu fühlen, braucht man nicht unbedingt das Grandiose. Die Zeremonie war berührend durch ihre Botschaft des Respekts für die Menschlichkeit und für die Natur zugleich."
index.hu (Ungarn): "Noch nie hat es eine solche Olympia-Eröffnung gegeben. Zum ersten Mal in der Geschichte finden die Spiele in Südamerika statt, und wie auch immer sie sein werden, wir werden sie mögen."
Rheinische Post: "Fünf Dinge, die von der Eröffnungsfeier hängen bleiben sollten – Gut vier Stunden dauerte sie also, die Eröffnung der Olympischen Spiele 2016. Gut vier Stunden Programm, Stars, Athleten, Ideen, Reden und Botschaften. Rio 2016 ist damit nun offiziell eröffnet, aber die Eröffnungsfeier selbst ist naturgemäß schon wieder Geschichte. Stellt sich die Frage: Was wird wohl von ihr hängen bleiben – vielleicht sogar über die kommenden 14 Tage hinaus? Es gab Zeiten, da klang es irgendwie ein bisschen angestaubt und abgedroschen, wenn es hieß, von den Spielen möge eine Botschaft des Friedens in die Welt gehen. Doch diese Zeiten sind angesichts der aktuellen Weltlage vorbei, und wer bei dieser Eröffnungsfeier wieder einmal gesehen hat, wie sehr sich Athleten aus allen Ländern gleichermaßen wie kleine Kinder freuen können, zu Olympia ins Stadion einzuziehen, der darf sich ganz einfach anstecken lassen von so vielen geballten positiven Emotionen."
Bild: "Ramba-Zamba-Zuckerhut – Ramba-Zamba am Zuckerhut! Die Olympischen Spiele sind eröffnet! Rund vier Stunden lang dauerte die Party in Rio de Janeiro. Vier Stunden voller Samba, Feuerwerk und (meistens) guter Laune. Die absoluten Highlights: Der Auftritt von Supermodel Gisele Bündchen (36), die zu den Klängen des Klassikers „Girl from Ipanema“ durch das Stadion schritt. In einem Kleid, das uns viiiiel Bein zeigte. Der Einmarsch des Flüchtlings-Teams: Zum ersten Mal tritt bei Olympia auch ein Refugee-Team an – von den 80 000 Fans im Maracana-Stadion gab es stürmischen Applaus. Das Entzünden der Flamme durch Vanderlei de Lima (46). Ein Gänsehaut-Moment für den Marathon-Läufer (Bronze-Gewinner von 2004) und alle Fans: In Athen hatte er durch den Angriff eines verwirrten Zuschauers die sicher geglaubte Goldmedaille verloren."
Spiegel Online: "Märchenstunde im Maracanã – Olympische Eröffnungsfeiern - bunt, fröhlich, perfekt - zeigen nie die Realität des Landes, in dem die Spiele stattfinden. Im Maracanã-Stadion von Rio wurde ausgerechnet das Thema Nachhaltigkeit thematisiert - es kommt einem vor wie Hohn. Es war eine deutlich andere Feier gewesen, als man sie von den vergangenen Spielen in Sotschi, London oder Peking kannte. Alles war eine Nummer kleiner und günstiger, angenehm eigentlich, dafür enorm mit Pathos aufgeladen, selbst gemessen an den ohnehin schon hohen Maßstäben der Olympiamacher."
Süddeutsche Zeitung: "Eröffnungsfeier in Rio: Bitte sehr genau hinsehen! Die warme Stimmung der Brasilianer trägt die Eröffnung von Olympia in Rio. Aber die Botschaften des IOC sind dreist bis über die Schmerzgrenze, Thomas Bach redet sich die Realität gnadenlos schön. Bach himself konnte sich sicher sein, nicht ausgebuht zu werden, er nannte Rio überraschenderweise ein "Modern Metropolis", was vom Publikum etwas ratlos, aber grundsätzlich wohlwollend zur Kenntnis genommen zu werden. Er sagte, dass in der olympischen Welt alle gleich sind, natürlich erwähnte er Julia Stepanowa nicht, dabei steht sie für alles, was er da besang. Bach redete über Fairness und die friedenstiftende Kraft des IOC, er redete sich - oder den Leuten - die Realitäten gnadenlos schön; im Licht der vergangenen Ereignisse klang all das dreist und bitter wie Hohn."
FAZ: "Olympia in Rio beginnt wie ein Traum – Das Olympische Feuer brennt. Als letzter Fackelträger entzündete ein ehemaliger Marathonläufer die Flamme. Vorausgegangen war eine farbenfrohe Eröffnungsfeier – mit Pfiffen für Brasiliens Präsidenten. Als die Tribünen zitterten, hatten die Choreographen ihr Ziel erreicht. Tanzende Menschen, singend und klatschend von der Stimmung erfasst, die aus der Mitte des riesigen Maracana-Stadions den Sport und noch viel mehr beflügeln soll. Rio, Brasilien und am liebsten die ganze Welt. Nicht allein mit der Botschaft von der Eröffnung des größten Sportfestes der Welt am Freitagabend, den Spielen der XXXI. Olympiade; sondern auch mit der segensreichen Nebenwirkung, die der Versammlung der Jugend der Welt zugeschrieben wird: Freundschaften zu fördern über alle Grenzen hinweg, Kulturen zu verbinden."
Spox: "Gelungener Olympia-Auftakt in Rio – Große Party, wenig Protz, viele Widersprüche: Mit einer sympathischen Show, aber auch Misstönen haben in Rio de Janeiro die 31. Olympischen Sommerspiele begonnen. Unter dem Eindruck des Skandals um die Teilnahme russischer Athleten und Vorwürfen nun auch gegen die brasilianischen Gastgeber erklärte sie der umstrittene Interims-Präsident Michael Temer um 23.27 Uhr Ortszeit für eröffnet. Vanderlei de Lima, Olympia-Dritter 2004 im Marathon, entzündete um 23.49 das Olympische Feuer."
Sport1: "Party, Pfiffe, Bach: So lief die Eröffnung – 4.27 Uhr deutscher Zeit war es, als Michel Temer die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro mit der traditionellen Formel für eröffnet erklärte. Brasiliens ungeliebter Interimspräsident fasste sich mehr als kurz, um den wütenden Zuschauern mit ihren lauten Buhrufen nicht noch mehr Angriffsfläche zu bieten. Es war der einzige offensichtliche Misston einer ansonsten stimmungsvollen Feier im legendären Maracana-Stadion, vor allem für die Athleten. Dass die olympische Scheinwelt alles andere als in bester Ordnung ist, blieb an diesem Abend weitgehend unter dem Teppich."
Sportschau: "Olympische Spiele in Rio sind eröffnet – Mit einer brasilianisch-bunten Feier, aber auch nachdenklichen Tönen, sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eröffnet worden. Der frühere brasilianische Langstreckenläufer Vanderlei de Lima entzündete das Olympische Feuer im Maracanã-Stadion."
Die Welt: "Tanz, Gesang, Konfetti - und Buhrufe! Mit einer farbenfrohen Eröffnungsfeier haben die Gastgeber in Rio geschafft, den Fokus auf die fröhliche Seite des Olympia-Spektakels zu lenken. Zwei heikle Momente gab es dennoch. Spätestens als das brasilianische Olympia-Team unter dem tosenden Jubel seiner Landsleute in das Estadio Maracanã einzog, waren die negativen Themen der vergangenen Wochen für einen Moment unter einer dicken Schicht Tanz, Gesang und Konfetti vergessen. Doping, Terrorangst und Zika-Virus bestimmten bislang die Schlagzeilen. Mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Rio 2016 haben es die Gastgeber geschafft, den Fokus zumindest für einen Augenblick auf die fröhliche Seite des Großereignisses zu lenken. Mit einer farbenfrohen Party setzten die Organisatoren den ersten Höhepunkt der Spiele. Daran konnte nicht einmal die gewöhnungsbedürftige Kleidung des deutschen Olympia-Teams etwas ändern."
Focus Online: "So verlief die Eröffnung in Rio – Um 23.26 Uhr hat Michel Temer seinen großen Auftritt. Er soll laut Programm nur 40 Sekunden dauern. Brasiliens Interimspräsident muss sagen: "Ich erkläre die Spiele von Rio de Janeiro zur Feier der XXXI. Olympiade für eröffnet". Aber für immer wird mit ihm nun verbunden sein, dass Temer es wohl gesagt hat, aber seine Worte in einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert im Maracanã-Stadion untergegangen sind. An den TV-Bildschirmen mit mehreren Milliarden Zuschauern ist das Ausmaß der Blamage gar nicht richtig wahrzunehmen, weil offensichtlich massiv die Pfiffe heruntergeregelt worden sind. Schon zu Beginn der Eröffnungsfeier war er - anders als im Programm angekündigt - nicht begrüßt worden. Sondern nur IOC-Präsident Thomas Bach."
tz: "Starke Bilder und eine bleibende Nachricht – Nach einer bunten und stimmungsvollen Show haben die XXXI. Olympischen Spiele in Rio de Janeiro mit einem politischen Eklat begonnen. Die von Brasiliens Interimspräsident Michel Temer gesprochene Eröffnungsformel ging am Freitagabend (Ortszeit) in einem gellenden Pfeifkonzert der 50.000 Zuschauer unter. Aus Angst vor lautstarken Unmutsbekundungen war schon zu Beginn der ansonsten sehr unterhaltsamen und effektvollen Eröffnungsfeier auf eine Begrüßung des umstrittenen Politikers verzichtet worden. Auch IOC-Präsident Thomas Bach hatte das derzeitige Staatsoberhaupt des Olympia-Gastgebers in seiner Ansprache nicht - wie normalerweise üblich - erwähnt."
Der Tagesspiegel: "Feurig auf Sparflamme – Die olympische Eröffnungsfeier gibt sich bescheidener als ihre Vorgänger, versucht sich an moralischen Botschaften – und fasziniert eigentlich nur, wenn die Musik laut aufgedreht ist. Was immer auch passiert in den kommenden 16 Olympia-Wettkampftagen: Zumindest einen federleichten, ausgelassenen Moment kann den Sommerspielen von Rio de Janeiro niemand mehr nehmen. Bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend war rund eine Dreiviertelstunde vergangen, als Dopingfälle, Zika-Angst und Regierungskrise in den Hintergrund rückten. Brasiliens Pop-Legende Jorge Ben Jor sang, der Rhythmus seines Liedes ließ Hunderte Tänzer im Innenraum des Stadions herumwirbeln – und auf den Rängen des Maracana tanzte das Publikum ausgelassen mit. Bei aller berechtigten Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist es den 31. Sommerspielen der Neuzeit – vor allem den rund 11.000 Sportlern und den gastgebenden Brasilianern – zu wünschen, dass Rio noch viele solche unbeschwerte Augenblicke erleben kann."
n-tv: "Der Anfang vom Ende steht Rio gut – Die ganze Herrlichkeit, sie war ganz plötzlich vorbei. Dabei hatte die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eben erst begonnen. Doch nach einem recht wunderbaren Wirrwarr aus Geschichte, Tönen, Tänzern, Farben und Formen schwappten plötzlich Gradzahlen, Diagramme, Ozeanfluten und grelle Achtungszeichen durch den Stadioninnenraum. Als Warnung, dass der echten Welt, nicht der olympischen, der selbstverschuldete Kollaps droht. Olympia als Vorkämpfer gegen den Klimawandel vor angeblich drei Milliarden TV-Zuschauern - das dürfte manch US-Präsidentschaftskandidaten mindestens eine Wutfalte auf die Stirn getrieben haben. Den dauerkriselnden Olympioniken von Präsident Thomas Bach wird dieses Image nach den Winterspielen im subtropischen Sotschi derweil mindestens so gut gefallen wie der Name von Bhutans Fahnenträger: Karma Karma. Es sind schwere Zeiten für Brasilien und den Weltsport, man nimmt was man kriegt. Keine Ironie."