Olympia in Tokio So läuft das Springreiten beim Modernen Fünfkampf

Tokio · Das Springreiten ist die umstrittenste Sportart im Modernen Fünfkampf. Wir erklären, wie es funktioniert. Pferde werden nur zugelost, was oft zu Problemen führt.

 Springreiten beim Fünfkampf

Springreiten beim Fünfkampf

Foto: AFP/PEDRO PARDO

Das Springreiten ist im Modernen Fünfkampf eine besondere Herausforderung - nicht nur bei den Olympischen Spielen. Mit einem zugelosten und vorher unbekannten Pferd müssen die Sportlerinnen und Sportler über einen 350 bis 450 Meter langen Parcours mit insgesamt zwölf Hindernissen reiten. Die Hindernisse haben eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern. Dabei gibt es je eine zwei- und eine dreifache Kombination.

Vor dem Ritt haben die Reiterinnen und Reiter nach einer Auslosung nur 20 Minuten Zeit, um sich mit dem Pferd vertraut zu machen. Beim Aufwärmen dürfen maximal fünf Trainingssprünge absolviert werden. Jeder Wettkampf-Veranstalter muss eine vorher festgelegte Zahl an Pferden für alle Starter bereitstellen. Zudem gibt es Ersatzpferde. Einige Pferde haben in einem Wettkampf gleich mehrere unterschiedliche Reiter im Sattel.

„Die Pferde müssen mit äußerster Sorgfalt ausgewählt werden, um ihre Gleichwertigkeit sicherzustellen. Sie müssen alle in der Lage sein, den Kurs mindestens zweimal am Tag zu absolvieren, ohne Ungehorsam und mit wenigen Fehlern bei der Zeit oder bei den Hindernissen, wenn überhaupt“, heißt es im Regelwerk des Weltverbands UIPM.

Im Springreiten können bis zu 300 Punkte erreicht werden, wenn alles ohne Fehler läuft und das Zeitlimit nicht überschritten wird. Für jeden Abwurf an einem Hindernis werden sieben Punkte abgezogen, für jede Verweigerung und einen Sturz sogar jeweils zehn Punkte. Jede Sekunde über dem Zeitlimit wird mit je einem Minuspunkt bestraft.

Vier Verweigerungen oder mehr als ein Sturz führen zum Ausschluss. Das passierte der zuvor in Führung liegenden Annika Schleu bei den Olympischen Spielen am Freitag in Tokio. Das Pferd Saint Boy war auch schon uter einer anderen Reiterin völlig verunsichert. Auch unter Schleu beruhigte das Tier sich nicht. Die Berlinerin fiel auf Platz 31 zurück.

(dör/dpa)
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