Tokio 2021 Im Becken, am Bogen, auf dem Feld – Liebespaare bei Olympia

Tokio · Bei den Olympischen Spielen in Tokio gibt es unter den Sportlern zahlreiche Liebespaare, auch im deutschen Team. Das „Power Couple“ bei der diesjährigen Ausgabe kommt allerdings aus den USA.

 Die Schwimmerin Sarah Köhler ist mit Florian Wellbrock verlobt. Beide gewannen in Tokio Bronze.

Die Schwimmerin Sarah Köhler ist mit Florian Wellbrock verlobt. Beide gewannen in Tokio Bronze.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Geteilte Freude ist doppelte Freude, das gilt sogar bei diesen meist so sterilen Corona-Spielen. Zahlreiche Liebespaare haben es gemeinsam zu Olympia geschafft, auch einige aus dem deutschen Team, und sie erleben dieses größte Sportereignis zusammen. Zumindest für ein paar Tage. Denn Tokio ist zur Zeit kein Ort zum Verweilen: Wer fertig ist mit seinem Sport, muss raus aus Japan - und manchmal auch seinen Partner zurücklassen.

Na gut, das bekannteste Liebespaar im deutschen Schwimmsport waren Britta Steffen und Paul Biedermann. Aber auch Florian Wellbrock und Sarah Köhler haben es schon zu beachtlicher Prominenz gebracht. In Tokio holten beide im Becken jeweils Bronze, danach trennten sich erstmal die Wege: Köhler war fertig und musste abreisen, für Wellbrock geht es am Donnerstag noch um Freiwasser-Gold. Als Duo in der Schwimmhalle wollen die beiden Magdeburger sich aber ohnehin nicht präsentieren. "Wir sind zwei Einzelsportler - und als solche wollen wir auch wahrgenommen werden", sagte Köhler dem SID: "Wir sind nicht darauf aus, uns zu verstecken, aber wir treten nicht im Doppelpack auf."

  • Lukas Märtens und Isabel Gose (Schwimmen)

So erfolgreich wie Köhler und Wellbrock sind Lukas Märtens und Isabel Gose noch nicht. Doch die beiden 19-Jährigen gelten als größte Talente im deutschen Schwimmsport. Nach Goses Umzug von Heidelberg nach Magdeburg hat es gefunkt - wegen des vielen Trainings vor Olympia hatte das frisch verliebte Paar aber noch nicht viele Gelegenheiten, gemeinsame Interessen außerhalb des Beckens zu erkunden. Dafür werde man sich "nach Olympia Zeit nehmen", sagte Märtens, der als Kronprinz von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock gilt.

  • Megan Rapinoe (Fußball) und Sue Bird (Basketball)

Die beiden US-Stars sind der Inbegriff eines "Power Couple" und haben als Haushalt weit mehr Pokale vorzuweisen als die meisten Paare Trinkgläser. Beide sind nicht nur sportlich immens erfolgreich, sondern auch gesellschaftspolitisch aktiv. Soziale Gerechtigkeit, LGBTQ+-Rechte, Gleichberechtigung - Bird (40) und Rapinoe (36) wollen mehr sein als Sportstars mit Vitrinen voller Medaillen. Liiert ist das Duo seit 2016, nach der Verlobung im vergangenen Oktober soll bald die Heirat folgen.

  • Nike Lorenz und Christopher Rühr (Hockey)

Gleich auf der Eröffnungsfeier schoss Christopher Rühr ein Selfie mit seiner Freundin und schickte es via Instagram um die Welt. "Das Größte!", schrieb er drunter, und er meinte: Nike Lorenz und die Olympischen Spiele. Das Paar lebt zusammen in einer Hockey-WG, beide spielen für Rot-Weiss Köln - und bei Olympia ganz schön prominente Rollen. Lorenz führte die Frauen erstmals als alleinige Kapitänin aufs Feld, Rühr glänzte als Torschütze gegen Kanada (7:1) und Großbritannien (5:1). Am Montag allerdings endete für Lorenz die Reise, die "Danas" scheiterten im Viertelfinale an Argentinien (0:3). Rühr darf dagegen noch eine Weile bleiben, denn die Männer, die ebenfalls auf die Südamerikaner trafen, gwannen mit 3:1 und stehen am Dienstag im Halbfinale gegen Australien.

  • Lisa und Florian Unruh (Bogenschießen)

Das Private und den Sport trennen, das ist nichts für das Ehepaar Unruh. Als sich Lisa und Florian im September 2020 nach jahrelanger Beziehung das Ja-Wort gaben, stand auch die Hochzeit ganz im Zeichen der gemeinsamen Leidenschaft: Vor dem Standesamt wartete auf die beiden ein Spalier aus Sportbögen. Lisa, Silber-Gewinnerin von Rio 2016, und Florian, Europameister von 2014, reisten nun erstmals gemeinsam zu Olympischen Spielen - zusammen starten durften sie aber nicht. Lisa verpasste in der Qualifikation den Platz an der Seite ihres Mannes im Mixed. Eine Medaille brachten die Unruhs dennoch mit, die Frauen holten Bronze im Teamwettbewerb.

(stja/SID)
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