Fälle werden geprüft IOC ist nach Verzicht zweier Judoka auf Kämpfe gegen Israeli „besorgt“

Tokio · Zwei Judoka haben ihre Kämpfe gegen Israels Starter Tohar Butbul abgesagt. Das Internationale Olympische Komitee will sich die Fälle genau anschauen. In einem Fall hat man bereits mit einer Strafe reagiert.

 Gegen den Israeli Tohar Butbul (vorne) wollten zwei Gegner nicht antreten.

Gegen den Israeli Tohar Butbul (vorne) wollten zwei Gegner nicht antreten.

Foto: AP/Vincent Thian

Das IOC hat sich wegen des Verzichts zweier Judoka auf ihre möglichen Kämpfe gegen einen Israeli bei Olympia besorgt gezeigt. „Wir werden handeln, wenn es einen schamlosen Verstoß gegen die olympische Charta gibt“, sagte IOC-Spitzenfunktionär James Macleod am Dienstag. Zuvor war in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm der Algerier Fethi Nourine nicht gegen den Sudanesen Mohamed Abdalrasool angetreten, um einem möglichen Zweitrunden-Duell mit dem Israeli Tohar Butbul aus dem Weg zu gehen. Abdalrasool wurde als Sieger gewertet, verzichtete dann aber auf das Duell gegen Butbul.

„Das IOC ist immer besorgt bei solchen Fällen, wir schauen uns das genau an“, sagte der beim Internationalen Olympischen Komitee für die Beziehungen zu den nationalen Dachverbänden zuständige Macleod. Im Fall des Algeriers Nourine habe dessen Nationales Olympisches Komitee umgehend gehandelt und den Judoka nach Hause geschickt. Der Judo-Weltverband suspendierte den Sportler vorläufig und nahm weitere Ermittlungen auf.

Bei Abdalrasool war der Grund für seinen Verzicht zunächst offiziell unklar geblieben. „Wir werden alles untersuchen, das an uns herangetragen wird und mit den NOKs und den Weltverbänden von Fall zu Fall kooperieren“, sagte Macleod. Das IOC sei in seiner Position bei Fällen von Diskriminierung sehr klar und werde nicht vor einem Eingreifen zurückschrecken, versicherte Macleod.

(rent/dpa)
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