Nach Halbfinal-Einzug „Bisschen geheult“ - Tischtennis-Frauen spielen um Olympia-Medaille

Tokio · Im Viertelfinale des Mannschafts-Wettbewerbs der Tischtennis-Frauen bringt das letzte Einzel die Entscheidung. Trotz aller Nervosität setzen sich die Deutschen durch - und wollen wie vor fünf Jahren in Rio de Janeiro eine Medaille.

 Han Ying (hinten) bejubelt einen Punkt.

Han Ying (hinten) bejubelt einen Punkt.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Vor Aufregung kamen Shan Xiaona vor dem entscheidenden Einzel die Tränen, dann führte sie die deutschen Tischtennis-Damen im Mannschafts-Wettbewerb ins Olympia-Halbfinale. Mit ihrem klaren 3:0 (11:8, 11:6, 11:9) gegen Choi Hyojoo machte die 38-Jährige am Dienstag in Tokio den Erfolg im Viertelfinale gegen Südkorea perfekt. „Ich war so nervös“, räumte Shan Xiaona ein. „Vorher habe ich auf der Toilette so ein bisschen geheult, am Tisch hatte ich dann ein bisschen weniger Druck“, erzählte sie. „Ich konnte es nicht zurückhalten.“ Es sei „das erste Mal“ gewesen, dass sie vor einem Match habe weinen müssen.

Aller Nervosität zum Trotz hatte sie gleich den ersten Matchball verwandelt, dann lagen sich Shan Xiaona, Han Ying und Petrissa Solja in den Armen. Knapp mit 3:2 gewannen die Olympia-Zweiten von 2016 am Ende gegen die an Position sieben gesetzten Südkoreanerinnen. „Ich kann gar nicht glauben, dass wir wieder im Halbfinale sind wie vor fünf Jahren. Das ist ein Super-Erfolg für uns“, sagte Solja, die gegen die Südkoreanerinnen ohne Sieg blieb.

Im Halbfinale treffen die an drei gesetzten deutschen Frauen allerdings wie 2016 im Olympia-Finale auf die Topfavoritinnen aus China. Die Chinesinnen besiegten in ihrem Viertelfinale Singapur glatt mit 3:0. „Der Vorteil ist, dass wir nichts zu verlieren haben“, sagte Bundestrainerin Jie Schöpp: „Wenn wir verlieren, ist es kein Drama. Wenn wir um Platz drei spielen, geht es wieder um die Wurst.“

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Vor fünf Jahren war die deutsche Frauen-Mannschaft in Rio ins Finale eingezogen und nur im Endspiel gegen die übermächtigen Chinesinnen chancenlos geblieben. „Sie sind die Favoritinnen, aber eine Chance haben wir immer“, sagte Han Ying.

Im Viertelfinale gegen Südkorea konnte sich die deutsche Auswahl insbesondere auf Han Ying verlassen. Mit dem klaren 3:0 (11:3, 11:3, 11:8) gegen Choi Hyojoo und dem 3:1 (11:6, 10:12, 11:6, 11:9) gegen die erst 17-jährige Shin Yubin machte die 38-Jährige zweimal einen Rückstand wett. Das Doppel mit Solja und Shan Xiaona sowie Solja im Einzel mussten Niederlagen gegen die Südkoreanerinnen hinnehmen. „Wir hatten schon Respekt vor dieser Mannschaft, weil wir sie nicht so gut gekannt haben“, sagte Schöpp.

(dpa/old)
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