Trotz Dopingsperre Russland will bei Olympia 2020 in Tokio unter russischer Flagge starten

Köln · Scheinbar unbeeindruckt von der gegen ihn verhängten Vierjahressperre plant der russische Sport für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Das NOK will seine Mannschaft unter russischer Flagge an den Start gehen lassen.

 Das Logo der Russischen Anti-Doping-Agentur an einem Gebäude im Moskau.

Das Logo der Russischen Anti-Doping-Agentur an einem Gebäude im Moskau.

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

"Das russische Olympia-Komitee ROC ist rechtmäßiges Vollmitglied der olympischen Bewegung", sagte ROC-Präsident Stanislaw Posdnjakow nach einem Treffen am Dienstag: "Daher haben wir einen guten Grund, eine Mannschaft für Tokio zu nominieren und alles dafür zu tun, dass diese Mannschaft unter russischer Flagge an den Spielen teilnehmen kann."

Posdnjakow bestätigte außerdem, dass das ROC als Gründungsmitglied der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA die Entscheidung des RUSADA-Aufsichtsrats unterstützen werde, gegen die Vierjahressperre offiziell vorzugehen. Damit kommt es sehr wahrscheinlich zu einem monatelangen juristischen Tauziehen, das bis zu den Olympischen Spielen (24. Juli bis 9. August) dauern könnte.

Die WADA hatte am 9. Dezember die RUSADA wegen manipulierter Daten aus dem russischen Kontrolllabor suspendiert und weitere Strafen beschlossen. Da der Einspruch aufschiebende Wirkung hat, werden die Sanktionen zunächst nicht rechtskräftig.

Nach dem WADA-Urteil darf Russland unter anderem als Nation nicht an bestimmten sportlichen Großereignissen wie Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften teilnehmen oder diese ausrichten. Russische Sportler dürfen aber bei diesen Events unter bestimmten Voraussetzungen als "neutrale Athleten" starten.

(ako/sid)
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