IOC-Reformpaket Nur so überleben die Spiele

Meinung | Düsseldorf · Die Geldspeicher des IOC sind zum Bersten gefüllt, die gigantisch dotierten Fernsehverträge reichen bis in die 2030er-Jahre hinein – und doch kämpft Olympia ums Überleben. Die Bewerbungsrunde um die Winterspiele 2022, in der nur Kasachstan und China übrig sind, zeigt die Probleme.

Sotschi verabschiedet sich mit spektakulärem Feuerwerk
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Foto: afp, SOCHIC

Die Geldspeicher des IOC sind zum Bersten gefüllt, die gigantisch dotierten Fernsehverträge reichen bis in die 2030er-Jahre hinein — und doch kämpft Olympia ums Überleben. Die Bewerbungsrunde um die Winterspiele 2022, in der nur Kasachstan und China übrig sind, zeigt die Probleme.

Alle westlichen Demokratien haben sich aus dem Verfahren zurückgezogen. Zu teuer, zu intransparent, zu undemokratisch, lautete aus gutem Grund das ablehnende Urteil.

Ein bisschen befremdlich wirkt es, wenn - wie gestern in Monaco - Reformen im Rekordtempo durchgewunken werden und Abstimmungsergebnisse an Pseudodemokratien erinnern. Doch das Ergebnis ist gut und kann Olympias Zukunft sichern. Die Ausrichterstädte bekommen mehr Mitspracherechte, das Programm der Spiele wird flexibler, die Kosten sollen sinken, Sportstätten werden nachhaltiger genutzt.

Aus deutscher Sicht hat die Agenda einen gewaltigen Nachteil: Sie kommt ein Jahr zu spät. Womöglich wäre das Bürgerbegehren um die Winterspiele '22 in München vergangenes Jahr anders ausgegangen, wenn das IOC damals diesen Änderungswillen gezeigt hätte. Die Chancen für Berlin oder Hamburg auf die Sommerspiele 2024 (minimal) oder 2028 (gering) sind ein wenig gestiegen. Olympia der neuen Art ist dort besser zu vermitteln.

(RP)
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