US-Basketballer bei Olympia NBA-Profis fliegen sich warm

London · Gefordert werden die US-Basketballer in London bisher nicht. Selbst im Training geht es bei den NBA-Stars untereinander härter zur Sache. Doch die Spieler haben Spaß auf dem Parkett, ganz so wie die Fans auf den Rängen.

Olympia 2012: US-Basketballer deklassieren Tunesien
12 Bilder

Olympia 2012: US-Basketballer deklassieren Tunesien

12 Bilder

Es war DIE Szene des bisherigen Basketball-Turniers. Als US-Superstar LeBron James gegen Tunesien zu Beginn des zweiten Viertels absprang, durch die Luft flog und das orangene Leder kraftvoll in den Korb stopfte, tobte die Menge in der Basketball Arena im Olympic Park. Schon kurz zuvor hatte der Doppel-MVP die Zuschauer in London mit einem Monsterblock von den Sitzen gerissen. Basketball boomt bei Olympia.

Aktionen wie diese machen die Auftritte der Superstars aus der besten Liga der Welt zu den populärsten Veranstaltungen dieser Sommerspiele. Denn auch wenn die Briten vom Basketball nicht viel verstehen - die Millionäre aus den USA genießen sogar auf der Insel Heldenstatus. Knapp 10 000 Zuschauer bejubelten den deutlichen 110:63-Sieg des Peking-Olympiasiegers gegen die hoffnungslos überforderten Tunesier.

James hatte seinen Spaß

"Es hat Spaß gemacht", sagte James nach der Partie, die für die Amerikaner am späten Dienstagabend nicht mehr als eine Trainingseinheit um kurz vor Mitternacht war. US-Trainer Mike Krzyzewski nutzte das ungleiche Duell mit dem Afrika-Meister daher dazu, seinem kompletten Kader Spielpraxis zu geben. "Mein Ziel war es heute, allen ungefähr gleichviele Minuten zu geben. Wir werden im Verlauf des Turniers alle zwölf Spieler brauchen", sagte der erfolgreiche College-Coach.

James, Kobe Bryant und Kevin Durant saßen daher nach der Halbzeit die meiste Zeit auf der Bank. Der Show tat das keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Die zweite Garde, immer noch mit Spielern wie Deron Williams oder Russell Westbrook bestückt, hatte sichtlich Freude daran, den englischen Basketball-Laien auf den Rängen ihr Können zu zeigen.

Allen voran Anthony Davis, mit 19 Jahren das Küken bei den Amerikanern, zeigte bei seinem ersten internationalen Auftritt über längere Zeit, welch großes Potenzial in ihm steckt. Zwölf Punkte erzielte die Nummer eins des diesjährigen NBA-Drafts in seinen knapp 14 Spielminuten, die meisten davon waren spektakuläre Dunkings.

Doch Davis blieb bescheiden. "Allein schon mit diesen elf Jungs hier zu sein, ist eine großartige Geschichte", sagte der Neu-Profi von den New Orleans Hornets. Ehrgeizig ist aber auch er. "Wenn ich auf dem Court bin, will ich auch etwas zeigen", meinte der College-Meister mit der University of Kentucky. Dass sein Einsatz bei den Olympischen Spielen wegen einer Knöchelverletzung lange auf der Kippe stand, war dem Youngster nicht anzumerken. Auch Bryant und James genossen auf der Bank die mitternächtlichen Flugeinlagen von Davis.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort