McLaren-Report Fakten und Vorwürfe im Überblick
Auf welche Basis stützen sich die Anschuldigungen?
Die Ermittler haben nach eigenen Angaben zahlreiche Interviews mit Zeugen sowie Datensätze, E-Mails und über 4000 Excel-Dokumente ausgewertet. Und dennoch scheinen die ersten Erkenntnisse erst die Spitze zu sein. "Das Bild ist noch nicht komplett. Wir hatten nur Zugriff auf einen kleinen Teil der Daten und des Beweismaterials, das möglicherweise existiert", sagte McLaren.
Wie bewertet die WADA die eigenen Ergebnisse?
Chefermittler McLaren bezeichnete Russlands Dopingsystem als "institutionelle Verschwörung" und urteilte mit Blick auf die Sommerspiele 2012 in London ungeachtet nachgewiesener Dopingpraktiken beispielsweise in der DDR: "Das russische Team hat die Spiele von London in einer Weise korrumpiert, die nie dagewesen ist." Die russische Sehnsucht nach Medaillen sei stärker gewesen "als der kollektive moralische Kompass".
Wie fallen die internationalen Reaktionen aus?
Meist harsch. DOSB-Vorstandschef Michael Vesper bezeichnete die Enthüllungen als "Hammer" und wollte einen Komplett-Bann des Landes für Olympia 2018 nicht ausschließen. McLarens Bericht treffe "direkt in das Herz von Integrität und Ethik des Sports", urteilte das Internationale Paralympische Komitee. "Die neuen Fakten des Abschlussberichtes machen uns sprachlos", sagte Andrea Gotzmann, Vorstandschefin der deutschen Anti-Doping-Agentur NADA. Aus Moskau kamen gereizte Reaktionen. "Wo sind die Beweise und die Zeugen?", fragte Michail Degtjarjow, Chef des Sportausschusses in der Staatsduma, ungeachtet der erdrückenden Indizienlage.