Bahnrad Vogel im Keirin vorzeitig gescheitert

London · Nach dem unverhofften Gold im Teamsprint hat Kristina Vogel im Keirin das Glück verlassen. Die Erfurterin schied nach dem Olympiasieg mit Miriam Welte im sogenannten Kampfsprint bereits im Halbfinale aus und verpasste damit einen historischen Coup: Vogel hätte als erste deutsche Bahnradsprinterin eine zweite olympische Medaille gewinnen können.

Olympia 2012: die Goldmedaillen-Gewinner
302 Bilder

Olympia 2012: die Goldmedaillen-Gewinner

302 Bilder

Am Freitag scheiterte die 21-Jährige auch an einem taktischen Fehler. Im Halbfinale ließ Vogel sich einklemmen, nachdem sie den entscheidenden Antritt verpasst hatte - danach war sie chancenlos. "Ich habe mein Glück gestern einfach verbraucht. Aber, mein Gott. Ich bin bei Olympia unter den Top Zwölf", sagte sie dem SID. Auch die Unterstützung von Sprint-Partnerin Welte hatte nicht geholfen, nachdem die ihr wie angekündigt zur Seite gestanden hatte.

Den Olympiasieg holte sich im Finale die Britin Victoria Pendleton vor der Chinesin Guo Shuang, die im Teamsprint zum disqualifizierten Duo gehört hatte. Für Vogel blieb nur das Rennen um die Plätze sieben bis zwölf. In dem wurde sie Vierte, was Gesamtrang zehn bedeutete. Am Donnerstag noch hatte es der "Olympiagott" gerichtet.

Für das Highlight des Abends sorgte der britische Bahnvierer in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung. Das Quartett mit Geraint Thomas, Edward Clancy, Steven Burke und Peter Kennaugh bestätigte seine Favoritenrolle und steigerte im Londoner Velodrom mit der Fabel-Siegerzeit von 3:51,659 Minuten seinen eigenen Weltrekord um 0,636 Sekunden. Es war bereits die achte Bestmarke am zweiten Tag der Bahnradwettbewerbe.

Silber ging im Beisein des lautstark gefeierten britischen Rad-Volkshelden Bradley Wiggins und des NBA-Superstars Kobe Bryant an die chancenlosen Australier. Im kleinen Finale gewann Neuseeland gegen Russland die Bronzemedaille. Der deutsche Vierer hatte die Qualifikation für Olympia wie schon vor vier Jahren, als ebenfalls die Briten gewannen, deutlich verpasst.

In der 3000-m-Mannschaftsverfolgung der Frauen überstand das Trio des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) die Qualifikation. Judith Arndt, die Olympiazweite im Zeitfahren auf der Straße, belegte zusammen mit Charlotte Becker (Datteln) und Lisa Brennauer (Kempten) in 3:22,058 Minuten den siebten Rang und tritt damit am Samstag in der ersten Runde gegen die Niederlande an.

"Wir sind mit unserem Job zufrieden. Ich hoffe, dass wir noch etwas schneller fahren können und dass der deutsche Rekord fällt", sagte Brennauer nach dem Rennen. Die beste Quali-Zeit fuhr Weltmeister Großbritannien, der seinen eigenen Weltrekord um fünf Hundertstel auf 3:15,669 Minuten verbesserte.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort