Fechter enttäuschen Hartung und Co. verpassen nach klarer Niederlage gegen Ungarn Bronze

Tokio · Die deutschen Fechter bleiben wohl auch bei den Olympischen Spielen in Tokio wieder ohne Medaille. Das Säbelteam verlor am Mittwoch das Gefecht um Bronze gegen Ungarn.

 Max Hartung hat gekämpft - aber verloren.

Max Hartung hat gekämpft - aber verloren.

Foto: AFP/MOHD RASFAN

Säbelfechter Max Hartung hat seine erfolgreiche Karriere ohne die erhoffte olympische Medaille beendet. Im Teamwettbewerb der Sommerspiele in Tokio verloren Hartung, Benedikt Wagner und Richard Hübers (alle Dormagen) am Mittwoch das Gefecht um Bronze gegen Ungarn mit 40:45 und bleiben wie schon 2016 in Rio de Janeiro ohne Medaille. Hartung zeigte allerdings eine starke Leistung.

Im Halbfinale hatte Auswahl des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) gegen Südkorea (42:45) verloren. Matyas Szabo verletzte sich dabei im letzten Duell. Ersatzfechter Hübers sprang im Kampf um Platz drei ein. Im Finale treffen Südkorea und Italien aufeinander.

Hübers erwischte gegen Einzel-Olympiasieger Aron Szilagyi eine denkbar schwierige Auftakthürde - und hatte Probleme. Erst nach vier Gegentreffern erzielte der 28-Jährige den ersten Punkt für die deutsche Mannschaft. Für Hartung lief es im ersten Duell mit Csanad Gemesi besser, der 31-Jährige bot ein Gefecht auf Augenhöhe.

Der frühe Rückstand erwies sich allerdings als nachhaltiger Ballast. Ungarn zog davon, schon zu Beginn des fünften Duells lagen die Osteuropäer mit zehn Zählern in Führung. Die Körpersprache der deutschen Fechter verriet die wachsende Frustration.

Hartung stand im finalen Gefecht der Karriere Olympiasieger Szilagyi gegenüber - und bewies ein letztes Mal große Klasse. Ein 6:0 trotzte Hartung dem Favoriten zum Auftakt ab, eine Sensation bahnte sich an. Am Ende gewann er das Kräftemessen 14:5 - die Niederlage für das Team konnte er aber nicht mehr abwenden.

Im Einzel war der viermalige Europameister Hartung überraschend bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Nach den Olympischen Spielen beendet der deutsche Athletensprecher seine sportliche Laufbahn.

Ursprünglich hatte der 31-Jährige bereits im vergangenen Jahr aufhören wollen, sich nach der Verlegung der Spiele aber für ein weiteres Jahr als Profisportler entschieden. Künftig will er sich auf seine sportpolitische Laufbahn fokussieren.

Er übernimmt für zunächst fünf Jahre die Geschäftsführung der Sportstiftung NRW, die junge Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg in den Leistungssport fördert. Seine Tätigkeit als Präsident der Athleten Deutschland gibt er auf.

(dör/dpa)
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