Schwaches Abschneiden Deutschland bleibt erstmals seit 1996 ohne Medaille in Mannschaftssportarten

Tokio · Die Olympischen Spiele enden für die deutsche Sportler in den klassischen Mannschaftssportarten enttäuschend. Mit den Hockey-Männern verpassen die letzten Medaillenkandidaten Bronze und machen eine historische Pleite perfekt.

 Deutschlands Johannes Golla (l) und Paul Drux nach dem Olympia-Aus.

Deutschlands Johannes Golla (l) und Paul Drux nach dem Olympia-Aus.

Foto: dpa/Sergei Grits

Die deutschen Mannschaftssportarten haben bei den Olympischen Spielen in Tokio eine historische Flaute erlebt. Erstmals seit den Spielen 1996 in Atlanta bleibt das „TeamD“ ohne Medaille in einer klassischen Mannschaftssportart wie Fußball, Hockey, Volleyball, Handball oder Basketball. Alle deutschen Teams scheiterten im Kampf um Medaillen.

Als letzte Hoffnung auf eine Medaille in Tokio 2021 trat die deutsche Hockey-Mannschaft der Männer am Donnerstag an. Doch das DHB-Team verlor das kleine Finale um Bronze gegen Indien mit 4:5 (3:3) und ging als Vierter leer aus. „Für uns ist heute eine kleine Welt untergegangen“, beschrieb Bundestrainer Kais al Saadi die Gefühlslage, nachdem Deutschlands Hockey-Männer frustriert die die Schläger von sich weg schmissen und enttäuscht zu Boden sanken. Für die Männer des Deutschen Hockey-Bundes gab es erstmals seit 21 Jahren keine Medaille bei Olympischen Spielen

Die Hockey-Frauen kamen erst gar nicht über das Viertelfinale hinaus, obwohl sie in der Gruppenphase gute Leistungen ablieferten. Eine Medaille war das erklärte Ziel, selbst Gold schien nach den Vorleistungen im Turnier möglich. Doch gegen Argentinien stand am Ende eine bittere Pleite.

Ähnlich enttäuschend war das Aus der deutschen Handballer, die eigentlich mindestens ins Halbfinale kommen wollten. Gegen Ägypten im Viertelfinale sahen die Spieler um Finn Lemke und Co. aber keine Schnitte und schieden zurecht aus dem Turnier aus. Sie setzten damit die Reihe von schwachen Turnier-Auftritten der deutschen Handballer in der Vergangenheit fort.

Weniger enttäuschend war hingegen das Abschneiden der Basketball-Männer. Moritz Wagner, Isaac Bonga, Danilo Barthel und Co. qualifizierten sich erst kurz vor den Olympischen Spielen überhaupt für das Turnier und zeigten durchaus ansprechende Leistungen. Mit etwas mehr Glück in der Auslosung wäre vielleicht sogar mehr möglich gewesen. Gegen Europameister Slowenien war aber Schluss.

Deutlich schwächer präsentierten sich die deutschen Fußballer in Japan. Schon im Vorfeld hatte Trainer Stefan Kuntz große Probleme überhaupt ein Team zusammen zu bekommen. Gerade einmal 18 Spieler konnte er überhaupt mit nach Tokio nehmen. Entsprechend schwach waren die Turnierauftritte dann auch, die mit dem Aus in der Gruppenphase endeten. Dabei träumten Max Kruse und Co. von einer Medaille.

Erst gar nicht mit dabei waren die deutschen Fußballerinnen und die Mannschaften im Wasserball und Volleyball. Alle verpassten die Olympia-Qualifikation und trugen so schon vor den Olympischen Spielen zum schwachen Abschneiden bei.

(dör)
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