Olympisches Golf-Turnier Kaymers versöhnlicher Abschluss

Rio De Janeiro · Deutschlands bester Golfer verspielt seine Medaillenchance an Tag zwei und drei.

 Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer.

Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer.

Foto: ap, CC ML

So richtig wissen sie in diesem Moment irgendwie noch nicht, was sie für eine Bilanz unter diese vier Golf-Tage ziehen sollen. Martin Kaymer nicht. Und das IOC wohl auch nicht. Deutschlands bester Golfer hadert immer noch ein wenig damit, dass er sich seinen Goldmedaillentraum nicht erfüllen konnte, und die Olympia-Macher müssen entscheiden, ob ihnen Golf bei der Rückkehr nach 112 Jahren Event genug war, um es langfristig im Programm zu belassen. Dass viele Stars im Vorfeld abgesagt hatten, dürfte nicht gerade förderlich gewesen sein.

"Die Medaillenchance war heute natürlich gering, aber ich habe bis zum Ende gekämpft, und unterm Strich war es eine supertolle Erfahrung, die ich in Rio machen durfte", sagt Kaymer, als er gegen 13 Uhr Ortszeit seine Schlussrunde auf der für die Spiele an der Avenida das Américas erbauten und gut besuchten Anlage mit fünf unter Par beendet hat. Es ist für den gebürtigen Düsseldorfer ein dann doch noch sportlich versöhnlicher Abschluss, der ihn im Gesamtklassement noch auf Rang 15 spülte (279 Schläge). Aber da sind beim 31-Jährigen eben auch noch diese Gedanken an den Wind, der ihm an den ersten beiden Tagen zu schaffen gemacht hat, und an die Probleme auf dem Grün. "Am zweiten und dritten Tag hat mich der Putter leider ein bisschen im Stich gelassen, deswegen konnte ich mich nicht in die Position bringen können, in der ich gerne gewesen wäre", sagt Kaymer.

Doch für Kaymer ist Rio 2016 mehr als Golf, und so outet er sich, wie so oft in diesen Tagen hier, als bekennender Olympiafan: "Der Druck heute am ersten Abschlag hat sich für mich ähnlich angefühlt wie bei meinem ersten Ryder-Cup, weil du hier nicht nur für dich spielst, sondern auch für die anderen Sportler, für alle im deutschen Team", gibt der zweimalige Majorssieger zu.

Am Abend wollte er sich noch Usain Bolt angucken. Heute geht der Flieger zurück. Zurück in der Hoffnung, dass die Olympiarückkehr seines Sports keine Ein-Spiele-Fliege gewesen ist. "Ich freue mich jetzt schon auf Tokio in vier Jahren, wenn wir denn dann wieder dabei sind", sagt Kaymer.

Alex Cejka, der zweite Deutsche, landete mit 281 Schlägen auf dem 21. Rang. Gold sicherte sich der Brite Justin Rose (268) vor dem Schweden Henrik Stenson (270) und US-Profi Matt Kuchar (271).

(klü)
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