Final-Pleite gegen Übermacht China Tischtennis-Frauen feiern Silber wie Gold

Rio de Janeiro · Der große Favorit China war einfach zu stark: Die Tischtennis-Frauen kassieren im Olympia-Finale gegen die Asiatinnen eine deutliche Niederlage. Doch es bleibt mit der Silbermedaille ein großer Erfolg.

Olympia 2016: Deutsche Tischtennis-Damen verlieren Finale gegen China
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Deutsche Tischtennis-Frauen gewinnen Silber

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Deutschlands Tischtennis-Frauen haben die Final-Sensation gegen Favorit China verpasst und die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen geholt. Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona verloren am Dienstagabend (Ortszeit) im Endspiel des Teamwettbewerbs 0:3 gegen die topgesetzten Chinesinnen, die zum dritten Mal in Serie Olympiasiegerinnen wurden. Dem deutschen Team bleibt nach einer starken Leistung in Rio die allererste Medaille für die deutschen Tischtennis-Frauen bei Olympia. Die Herren-Mannschaft hat am Mittwoch noch die Chance auf Bronze.

Die Frauen-Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp war gegen Weltmeister China von Beginn an chancenlos. Ying verlor gegen die Einzel-Olympiasiegerin von 2012, Li Xiaoxia, trotz großer Gegenwehr in drei Sätzen. Solja gelang gegen die Weltranglistenerste Liu Shiwen ebenfalls kein Satzgewinn. Im Doppel unterlagen Xiaona und Solja gegen Shiwen und die Weltmeisterin und Einzel-Olympiasiegerin von Rio, Ding Ning, auch in der entscheidenden dritten Partie.

Ying, Solja und Xiaona hatten sich am Sonntag in einem dramatischen Marathon-Match gegen Japan den Finaleinzug erkämpft. Die an Nummer eins gesetzten Chinesinnen, die bereits 2008 und 2012 im Teamwettbewerb Gold geholt hatten, erwiesen sich jedoch als zu starker Gegner. Für die deutsche Auswahl war es im 27. Duell die 25. Niederlage.

Seit Einführung des Mannschaftswettbewerbs 2008 haben Chinas Frauen noch kein Spiel abgegeben und erst zehn Sätze verloren. In Rio waren es nur zwei, einer davon gegen Deutschland. Über alle Wettbewerbe gesehen verpassten Chinas Damen bei Olympia nur eine einzige Goldmedaille.

"China, da brauchen wir nicht drüber zu reden, wenn nichts Besonderes passiert gewinnen die Gold", hatte Schöpp vor der Partie gesagt. Und Fahnenträger Timo Boll prophezeite: "Ich freue mich, dass sie es ins Finale geschafft haben. Aber es wird verdammt schwierig."

Das Team wollte das Endspiel auf der großen Olympia-Bühne dennoch genießen. Sowohl für die 22 Jahre alte Solja als auch für die gebürtigen Chinesinnen Ying und Xiaona sind es die ersten Olympischen Spiele. "Ich bin jetzt schon stolz auf sie", hatte Schöpp vor dem Finale gesagt. 2012 war die deutsche Mannschaft im Viertelfinale an Japan gescheitert, 2008 sogar in der Gruppenphase ausgeschieden.

Die deutsche Männer-Auswahl um Fahnenträger Boll, Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger war im Halbfinale an Japan gescheitert. Sie spielt am Mittwoch gegen Südkorea um Bronze. "Das wird schwer, Südkorea ist eine sehr starke Mannschaft", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf. "Aber mit Erfahrung und Willen wollen wir die Medaille dann auch holen."

(seeg/dpa)
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