Traum von Gold geplatzt Deutsche Hockey-Frauen scheitern an den Niederlanden

Rio de Janeiro · Nach großem Kampf mussten sich die deutschen Hockey-Damen dem Topfavoriten aus den Niederlanden geschlagen geben. Deutschland bot der Nummer eins der Welt lange Zeit Paroli. Am Ende reichte es nicht.

Olympia 2016: Hockey-Frauen verlieren gegen Niederlande
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Hockey-Frauen verlieren gegen Niederlande

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Auch die Hockey-Damen haben es nur ins kleine Finale geschafft. Einen Tag nach der bitteren Halbfinal-Niederlage der Männer gelang auch den Damen im olympischen Turnier nicht der Finaleinzug. Erst im Penaltyschießen verlor die Auswahl am Mittwoch in Rio denkbar knapp mit 3:4 gegen Topfavorit Niederlande. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden.
"Ich bin so super-stolz. Wir haben ein richtig geiles Spiel hingelegt", sagte Nike Lorenz unter Tränen. "Jetzt zählt es, alles für Bronze zu geben."

Nach dem couragierten Auftritt gegen den London-Olympiasieger kann der Weltranglisten-Neunte viel Selbstvertrauen mit in die Partie um Platz drei nehmen, um dort erstmals nach Gold 2004 wieder eine olympische Medaille zu gewinnen. Am Freitag (17 Uhr MESZ) trifft das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders auf den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Großbritannien und Neuseeland.

Düsseldorferin Schütze bringt Hockey-Damen in Führung

"Wir sind so zuversichtlich in den Shootout gegangen", sagte Lisa Marie Schütze, die zu Beginn des Spiels den Führungstreffer erzielt hatte. "Jetzt geht es um Platz drei und wir müssen Bronze gewinnen."

Gegen den Weltmeister hatte Deutschland in der Schlussphase eine zweifache Unterzahl nach Zeitstrafen gegen Julia Müller und Pia Oldhafer überstanden. Torfrau Kristina Reynolds rettete ihr Team ins Penaltyschießen, als sie 94 Sekunden vor Schluss mit dem Schläger auf der Linie parierte. Doch dann reichte es nicht ganz. Als insgesamt 14. Schützin entschied die Niederländerin Ellen Hoog die Partie.

"Bei allen Spielen, wo wir mussten, waren wir präsent. Unter Druck funktioniert die Mannschaft", hatte Mülders vor der Partie gesagt. Damit sollte er Recht behalten, auch wenn es am Ende schiefging.

Weltmeister gleicht nach zweiter Strafecke aus

Schütze (11. Minute) brachte die Deutschen per Strafecke in Führung. Die Düsseldorferin holte die Ecke selbst heraus und drückte den Ball im Anschluss an Julia Müllers gehaltenen Schuss über die Linie. Zuvor waren die Niederländerinnen mit ihrem ersten Strafeckenversuch an der deutschen Abwehr gescheitert. Die zweite Strafecke des Weltmeisters war jedoch erfolgreich. Maartje Paumen (16.) glich zum 1:1 aus.

Bitter für das Mülders-Team war, dass Verteidigerin Annika Sprink bereits im ersten Viertel nach einem Zweikampf verletzt liegen blieb und in der Pause humpelnd in die Kabine geführt wurde. Im zweiten Durchgang wurde Innenverteidigerin Nike Lorenz (20.) vom Schläger der Niederländerin Naomi van As am Kopf getroffen und musste nach einer Platzwunde minutenlang auf der deutschen Bank behandelt werden.

Durch das ebenfalls verpasste Damen-Finale muss der Deutsche Hockey-Bund (DHB) weiter um das Erreichen der Zielvorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes bangen. Diese fordern den Halbfinaleinzug der Damen und Herren sowie mindestens eine Medaille.
Die Chance auf Edelmetall haben allerdings auch die Herren noch. Nach dem 2:5 im Halbfinale gegen Argentinien am Dienstag treffen sie am Donnerstag (17 Uhr MESZ) im Bronze-Duell auf die Niederlande.

(sb/dpa)
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