Freiwasser-Schwimmen Härle verpasst Medaille über zehn Kilometer

Die Copacabana lieferte tolle Bilder, die Freiwasserschwimmerinnen hatten dafür kaum einen Blick. Nach zehn Kilometern im ruhigen Atlantik erreichte Isabelle Härle ihr persönliches Olympia-Ziel.

 Isabelle Härle ist Sechste über 10 Kilometer geworden.

Isabelle Härle ist Sechste über 10 Kilometer geworden.

Foto: dpa, nic

Am bekanntesten Strand der Welt durfte Freiwasserschwimmerin Isabelle Härle ihre Olympia-Premiere mit einem tollen sechsten Platz feiern. Die Essenerin konnte am Montag an der Copacabana von Rio am Ende dem immer höheren Tempo der Favoritinnen nicht mehr folgen, erreichte aber ihr Ziel einer Top-8-Platzierung. Sie hatte als Siebte das Ziel erreicht. Doch nach der Disqualifikation der zweitplatzierten Weltmeisterin Aurelie Muller aus Frankreich rückte sie noch einen Rang vor.

"Das ist ein sehr gutes Ergebnis für sie", sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow. Knapp 31 Sekunden fehlten Härle zum Bronzerang. Der Olympiasieg ging nach knapp zwei Stunden an die WM-Zweite Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden. Silber holte Europameisterin Rachele Bruni aus Italien, Bronze bekam die Brasilianerin Poliana Okimoto.

Härle hielt sich die erste Hälfte des Rennens im vorderen Feld, war zur Halbzeit Fünfte. 2,5 Kilometer vor der Ziel war Härle noch in den Top 10, etwa fünf Sekunden hinter dem Bronze-Platz. Das Tempo wurde dann immer höher, van Rouwendaal setzte sich früh ab und brachte ihren Vorsprung ins Ziel.

Während sich die Schwimmerinnen über zwei Stunden im Wasser schindeten lieferte die imposante Kulisse vor dem Zuckerhut schöne Bilder mit Urlaubs-Atmosphäre und Bikini-Schönheiten. Laut war es durch das Geknatter der Hubschrauber-Rotoren für die TV-Übertragung. Vom Strand aus beobachteten Beachvolleyballer, die ihre Wettkampfstätte ebenfalls an der Copacabana haben, ebenso das Geschehen wie einige deutsche Beckenschwimmer. "Die Atmosphäre hier ist sehr schön", sagte Paul Biedermann.

Härle war 2011 vom Becken ins Freiwasser gewechselt, 2013 und 2015 war sie Team-Weltmeisterin geworden. Zum Freiwasser hat sie aber noch immer eine Hassliebe. "Ich mag es zwar immer noch nicht. Das Freiwasser ist mir immer noch suspekt, aber gut, ich bin damit irgendwie erfolgreich. Und das macht wiederum gerne, wenn man erfolgreich ist", sagte Härle, die sich im Gegensatz zu 2012 ihren olympischen Traum erfüllte. Vor vier Jahren war ihr Lebensgefährte, der Essener Brustschwimmer Hendrik Feldwehr, in London dabei. Nun feuerte er seine Freundin vom Strand aus an.

Am Dienstag tritt der erfahrene Wiesbadener Christian Reichert über die 10 Kilometer an. Vor vier Jahren in London hatte der inzwischen zurückgetretene Rekordweltmeister Thomas Lurz Olympia-Silber geholt.

(jaso/dpa)
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