Brownlee-Festspiele im Triathlon Frodeno geht die Puste aus

London · Jan Frodeno hat die erhoffte Medaille beim olympischen Triathlon verpasst, sich aber teuer verkauft. Der lange verletzte Olympiasieger von Peking kam im Londoner Hyde Park nach einem aufopferungsvollen Kampfes immerhin auf Rang sechs.

 Sechster Platz für Jan Frodeno.

Sechster Platz für Jan Frodeno.

Foto: dpa, Christian Charisius

Der Sieg ging nach 1500 m Schwimmen, 43 km Radfahren und zehn Kilometer Laufen an den Briten Alistair Brownlee (1:46,25 Minuten), Weltmeister von 2009 und 2011. Zweiter wurde der Spanier Javier Gomez (11 Sekunden zurück), Bronze holte sich Brownlees Bruder Jonathan (31 Sekunden zurück). Frodeno fehlte eine halbe Minute zu einer Medaille.

Vor den Augen von DOSB-Präsident Thomas Bach und Hunderttausenden Zuschauern bestimmten die favorisierten britischen Brownlee-Brüder das Geschehen. Mit einem Vorsprung von knapp einer halben Minute stiegen die beiden aus dem Wasser des Serpentine Lake und machten sich in einer sechsköpfigen Spitzengruppe auf die 43 Kilometer lange Radstrecke.

Bereits nach drei von sieben Rad-Runden hatten die Verfolger um Frodeno den Anschluss wieder hergestellt und die Entscheidung damit auf die Laufstrecke verschoben. Dort musste Frodeno den Kontakt zur Spitze allerdings schnell abreißen lassen.

Bei der Generalprobe im WM-Sprintrennen vor gut zwei Wochen in Hamburg hatte Frodeno als Zehnter angedeutet, dass mit ihm trotz seiner langwierigen Verletzung im Vorfeld der Spiele wieder zu rechnen ist. Aufgrund einer komplizierten Nerven-Entzündung in der Wade hatte der 30-Jährige lange um seinen Olympia-Start zittern müssen. Monatelang fiel er aus und konnte kaum trainieren. Die Qualifiaktion für die Spiele gelang erst vor fünf Wochen.

Angetrieben von den Erinnerungen an 2008 kämpfte Frodeno für das Comeback und wurde gerade noch rechtzeitig zu den Spielen fit. Die Kampfansage kam am Tag vor dem Rennen per Pressemitteilung: "Ich bin nicht nur hier, um einfach dabei zu sein", hatte Frodeno erklärt.

Die Buchmacher hatten hingegen keinen Pfifferling auf Frodeno gesetzt. Bei ihnen besaß das Aushängeschild des deutschen Triathlons nicht einmal Außenseiter-Chancen. So hätte der Sportwettenanbieter bwin für eine Wiederholung seines Olympiasiegs bei 10 Euro Einsatz satte 670 Euro ausgezahlt.

(sid)
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