Freiwasser-Schwimmen Reichert fehlen 2,7 Sekunden zu Bronze

Rio de Janeiro · Christian Reichert schwamm gut, aber für eine Freiwasser-Medaille nicht gut genug. An der Copacabana stand der Sieger über 10 Kilometer nach einem dramatischen Zieleinlauf erst nach einiger Zeit fest.

 Christian Reichert kam im Freiwasserrennen über zehn Kilometer nach 1:53:04,7 Stunden auf Platz neun. Zu Bronze fehlten dem Wiesbadener nur 2,7 Sekunden.

Christian Reichert kam im Freiwasserrennen über zehn Kilometer nach 1:53:04,7 Stunden auf Platz neun. Zu Bronze fehlten dem Wiesbadener nur 2,7 Sekunden.

Foto: dpa, nic

Ohne Rekordweltmeister Thomas Lurz haben auch die Freiwasser-Akteure die erste olympische Nullnummer deutscher Schwimmer seit 84 Jahren nicht verhindern können. Am brasilianischen Kultstrand Copacabana belegte Christian Reichert in den Wellen des Atlantiks einen respektablen neunten Platz. Zu Bronze fehlten dem Wiesbadener nur 2,7 Sekunden.

Somit bleibt der Deutsche Schwimm-Verband in 34 Wettbewerben bei den Spielen von Rio de Janeiro ohne Medaille - 2012 hatte Lurz das in London mit Silber noch verhindert.

"Ein solides Rennen für ihn, so wie erwartet", sagte er über Reichert. 2012 hatte der zurückgetretene Rekord-Weltmeister Lurz mit Platz zwei die einzige Olympiamedaille für den Deutschen Schwimm-Verband geholt. Der DSV blieb zuletzt 1932 ohne olympisches Edelmetall.

Im Rennen über 10 Kilometer gewann Europameister Ferry Weertman aus den Niederlanden im Foto-Finish vor Spiros Giannotis. Der Grieche lag zwar zunächst vorn, traf aber mit seiner Hand das Anschlagbrett nicht. Lange hatte der Australier Jarrod Poort geführt, teils mit fast anderthalb Minuten Vorsprung. Doch das Feld holte den 21-Jährigen ein.

Erneut verfolgten viele andere Sportler das Rennen, unter ihnen Isabelle Härle. Die Essenerin hatte tags zuvor einen guten sechsten Platz belegt. Wie beim Frauen-Rennen war das Wasser vor Rios Traumkulisse relativ ruhig. Das kam eher den Beckenschwimmern entgegen und nicht den Freiwasserspezialisten. Auch Reichert mag es eher wellig.

Der 31-Jährige hatte bei seinem Olympia-Debüt das Ziel einer Top-10-Platzierung. "Olympia ist das, was mir gefehlt hat. Ich freue mich riesig", sagt der Polizeikommissar vor dem Rennen. Reichert hatte sich in der Qualifikation gegen den Olympia-Fünften von London, Andreas Waschburger (Saarbrücken), durchgesetzt.

Für den DSV stehen bislang in Rio vier sechste Plätze zu Buche. Nur die Wasserspringer haben noch kleine Chancen auf Edelmetall.

(dpa)
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