Wegen Corona-Krise Transparency fordert Aus für deutsche Olympia-Bewerbung

Berlin · Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele und der Fußball-EM auf 2021 hat die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland gefordert, die Spekulationen über eine baldige deutsche Bewerbung für die Spiele 2032 zu beenden.

 Die Olympischen Ringe.

Die Olympischen Ringe.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland hat wegen der Corona-Krise eine neue Ausrichtung der deutschen Strategie für Großveranstaltungen im Sport gefordert. Zudem sollte man die Bemühungen um eine deutsche Bewerbung mit der Rhein-Ruhr-Region für die Olympischen Spiele 2032 sofort beendet werden.

"Die Spekulationen über eine baldige deutsche Bewerbung für die Spiele 2032 sind zu beenden, die Menschen haben andere Sorgen als eine Fortsetzung der laufenden Kampagne in Nordrhein-Westfalen", sagte Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland.

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Nach der Verschiebung der Fußball-EM und der Olympischen Spiele sei eine Neubewertung der nationalen Strategie für Großevents enorm wichtig. "Erst nach Fertigstellung der Strategie kann in einem transparenten Verfahren die Debatte um eine deutsche Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele beginnen", sagte Schenk.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuletzt der privaten Initiative von NRW für eine Bewerbung um die Sommerspiele 2032 seine Unterstützung signalisiert. Auf seiner Vorstandssitzung Ende April wollte sich der DOSB mit dem Thema intensiv beschäftigen. Hamburg und Berlin hatten sich aus dem nationalen Rennen um Olympia in zwölf Jahren verabschiedet.

Wie Schenk weiter ausführte, sei es nun wichtig, dass die neue Strategie Ansätze für eine generelle Neukonzeption Olympischer und Paralympischer Spiele habe. Zudem müsse der internationale Sportkalender entzerrt werden.

"Angesichts der zu erwartenden gravierenden humanitären und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie stellt sich die Frage nach einer Reform internationaler Sportgroßveranstaltungen noch dringlicher als zuvor", meinte Schenk.

Ein Grobkonzept für die vom DOSB und dem Bundesministerium des Inneren in Auftrag gegebene Reform der Strategie liege bereits seit Anfang des Jahres vor. Das Grobkonzept sollte nach den bisherigen Planungen in zwei Fachtagungen im Juni und November diskutiert und ab Dezember 2020 finalisiert werden.

Ziel müsse die konsequente Ausrichtung an Transparenz, Good Governance, Menschenrechten, Umwelt- und Ressourcenschutz in internationaler Solidarität und Kooperation sein, forderte Schenk. Die weltweit anerkannten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen müssten die Grundlage für eine zeitgemäße Interpretation der Olympischen Idee im 21. Jahrhundert bilden.

(dpa/old)
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