Olympische Sommerspiele 2016 Brasilien legt Teil-Haushalt vor

Rio de Janeiro · Der Etat für die Olympischen Spiele 2016 in Rio wird scheibchenweise vorgelegt. Brasilien präsentierte einen Teil-Haushalt, der viele Fragen und Zahlen offen lässt. Das End-Budget könnte es erst 2015 geben.

Olympia 2016: Die deutschen Zielvorgaben für Rio
Infos

Olympia 2016: Die deutschen Zielvorgaben für Rio

Infos
Foto: afp, VANDERLEI ALMEIDA

Rund zweieinhalb Jahre vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio sind weite Teile des Haushalts noch unbekannt. Die öffentliche Olympia-Koordinierungsstelle APO ("Autoridade Pública Olímpica") legte am Dienstag zwar einen Etat vor, der Ausgaben von 5,6 Milliarden Reais (rd. 1,7 Mrd. Euro) für den Bau von Wettbewerbsstätten umfasst, darunter auch Investitionen in öffentlicher-privater Partnerschaft. Doch sind darin nur 24 von 52 Projekten enthalten. So werden Bauvorhaben für den Wettkampfort Deodoro im Norden Rios erst im April ausgeschrieben.

Der Haushaltsentwicklung für die ersten olympischen Spiele in Südamerika soll nun mindestens alle sechs Monate aktuell präsentiert werden. Das lokale Organisationskomitee hatte vorige Woche seinen eigenen von Sponsoren finanzierten Etat in Höhe von 7 Milliarden Reais (2,1 Mrd Euro) vorgestellt. Im März folgt noch ein dritter Milliarden-Etat, der Investitionen vorsieht, die bereits vor Olympia geplant waren, aber der Veranstaltung zu Gute kommen, wie etwa die Säuberung der Guanabara-Bucht, dem Olympia-Segelrevier.

APO-Präsident Fernando Azevedo e Silva erläuterte bei einer Pressekonferenz Zuständigkeiten und Kosten für die Projekte, die bereits eine hohe Planungsreife haben. Der Haushalt enthalte nur Ausgaben für Projekte, die ohne die Spiele nicht durchgeführt worden wären. Darunter ist auch der bereits laufende Bau des Olympischen Dorfes in Barra da Tijuca, der mit rund 2,9 Milliarden Reais an privaten Mitteln veranschlagt wurde. Doch für Deodoro, einem von vier Olympia-Standorten mit rund zehn Sportarten, ist noch kein Projekt ausgeschrieben.

Brasilien ist im Sommer bereits Ausrichter der Fußball-WM mit zwölf Spielorten. Zwei Jahre später wird die weltweit größte Sportveranstaltung dann in Rio in vier Zonen ausgetragen. Das Herz mit dem olympischen Dorf soll in Barra da Tijuca im Westen Rios schlagen. Wettkampforte sind zudem die Regionen Copacabana, das Maracanã-Stadion sowie Deodoro. Auch Projekte im Viertel Copacabana sind noch nicht ausgeschrieben.

Zu den XXXI. Olympischen Spielen (Motto: "Viva a sua paixão" - Lebe Deine Leidenschaft) werden 2016 insgesamt 10 500 Athleten aus 205 Ländern in Rio erwartet. Es stehen 28 olympische Sportarten auf dem Programm, darunter nach über 90 Jahren erstmals wieder Rugby (Siebener-Teams) und Golf.

Eröffnung und Abschlussfeier finden im Maracanã statt. Das olympische Dorf in "Barra" entsteht auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke von Jacarepaguá. In den Unterlagen zu Rios Kandidatur wurde das Gesamtbudget mit rund 28,8 Milliarden Reais veranschlagt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort