Großevent kommt nach Deutschland Berlin trägt die Special Olympics 2023 aus

Berlin · Berlin richtet die Special Olympics 2023 aus. Das SOI-Präsidium vergab die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung am Dienstag an die deutsche Hauptstadt. Das Budget für die Veranstaltung beträgt 88 Millionen Euro.

 Das Berliner Olympiastadion bei den European Championships im Sommer 2018.

Das Berliner Olympiastadion bei den European Championships im Sommer 2018.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Jubel im deutschen Behindertensport: Berlin hat den Zuschlag für die Austragung der Special Olympics 2023 erhalten. Noch nie haben die Weltspiele für Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Deutschland stattgefunden. Moskau hatte sich ebenfalls beworben.

"Eine wunderbare Nachricht", teilte Bundesinnenminister Horst Seehofer kurz nach Bekanntwerden der Entscheidung mit. "Eine Veranstaltung, die wie keine andere für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung steht", erklärte der für den Sport zuständige Bundesminister.

"Wir sind happy und stolz. Das wird eine große Herausforderung für uns", sagte Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland (SOD). "Das ist ein starkes Zeichen für Inklusion in unserer Gesellschaft. Und das ist das, was wir wollen", sagte Krajewski.

Die SOD-Vorsitzende wartete gemeinsam mit rund 40 Sportlern, Politikern und Unterstützern in der kleinen Geschäftsstelle des Verbandes in Berlin-Mitte auf den Anruf aus Santo Domingo (Dominikanische Republik). Dort hatte das Präsidium von Special Olympics International (SOI) die Entscheidung über die Vergabe getroffen.

"Wir freuen uns auf diese Spiele. Mit diesem Event können wir das Thema Inklusion in den nächsten Jahren wunderbar transportieren", sagte Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport in der Berliner Senatsverwaltung. "Ich wünsche mir für die Spiele, dass die Zuschauer in Berlin und in ganz Deutschland diese Veranstaltung annehmen und kommen", sagte Krajewski.

Die Dachorganisation von SOI wurde 1968 von John F. Kennedys Schwester Eunice Shriver ins Leben gerufen. Die ersten Weltspiele fanden 1968 und 1970 in Chicago/USA statt. Seit 1975 wechseln sich im Zweijahresabstand Sommer- und Winter-Variante ab. Die letzten Sommerspiele lockten 2015 6500 Athleten nach Los Angeles/USA, 2019 ist Abu Dhabi Ausrichter.

Die Anzahl der Teilnehmer steigt stetig. Berlin erwartet in fünf Jahren rund 7000 Sportler aus 180 Ländern, 20.000 freiwillige Helfer werden benötigt. Das Budget für die Veranstaltung mit Wettbewerben in 26 Disziplinen beträgt 88 Millionen Euro.

Das politische Berlin hatte sich über alle Parteigrenzen hinaus einträchtig für die Bewerbung ausgesprochen. Der Bundeshaushalt sprach dem Dachverband Special Olympics Deutschland schon für 2019 eine Anschubhilfe in Höhe von 360.000 Euro zu. Insgesamt sollen 35 Millionen Euro vom Bund fließen. Auch Berlin beteiligt sich mit 35 Millionen Euro an den Kosten.

Berlin setzte bei seiner Bewerbung auf Spiele mit kurzen Wegen. Die Sportler messen sich im Umkreis von nur zehn Kilometern um das Brandenburger Tor. Geld für Neubauten ist nicht geplant, sämtliche Sportstätten sind bereits vorhanden.

(sid/ako)
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