Handball-WM Olympia 2016 ist jetzt das Ziel

Doha/Düsseldorf · Auch 2013 war das Männer-Nationalteam bei der Handball-WM im Viertelfinale am Gastgeber gescheitert. Damals war es Spanien (24:28), diesmal Katar (24:26). Vor zwei Jahren fuhren die von Martin Heuberger trainierten Spieler nach Hause, nun aber geht es für die Akteure von Coach Dagur Sigurdsson in Katar weiter.

Handball: DHB-Team nach Niederlage im Viertelfinale völlig frustriert
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DHB-Team nach Niederlage völlig frustriert

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In Spanien landete die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) aufgrund der Vorrundenergebnisse auf Rang fünf. Hätte dieser Modus auch in Katar Gültigkeit, wäre DHB-Chef Bernhard Bauer bereits mehr als glücklich. Seine bis zum Viertelfinal-Aus ungeschlagene Mannschaft wäre schon am Ziel. Doch diesmal geht es noch um Tickets für die drei Olympia-Qualifikationsturniere im Vorfeld der Spiele von Rio 2016. "Wir kämpfen nicht um irgendeinen Blumentopf. Wir haben jetzt vielleicht noch zwei Endspiele. Das ist ein Riesenziel", sagte Oliver Roggisch. 2013 war der 36-Jährige, bis vergangenen Sommer noch Bundesligaprofi bei den Rhein-Neckar Löwen, als Abwehrchef dabei, nun ist er Manager beider Teams, für die er zuletzt noch aktiv war.

Heute (14 Uhr/Sky) gibt es für Uwe Gensheimer und seine Mitstreiter die erste Chance. Gegner Kroatien, einst vom Erfolg verwöhnt, hat wie bei der EM vor einem Jahr in Dänemark eine Medaille verpasst. Der Sieger hat sein Minimalziel erreicht. Für den Verlierer geht es morgen gegen den Verlierer der Partie zwischen Dänemark, WM- und EM-Zweiter, und Slowenien um die letzte Fahrkarte. "Das ist jetzt Aufgabe und Zielsetzung genug, um das Turnier positiv abzuschließen", sagt DHB-Vize Bob Hanning.

Trainer Sigurdsson ist gefordert. "Wir müssen gegen Kroatien gut spielen, um eine Chance zu haben, und sehr, sehr gut spielen, um zu gewinnen", sagte er. Geschlafen hatten seine Spieler nach dem WM-K.o. nicht gut. Immer wieder wurde die Erinnerung an Szenen des Spiels wach, in dem ein großer Traum zerplatzte. "Es ist aus Sicht des Spielers sehr schwer, solche Partien zu bestreiten", sagt Daniel Stephan über die kommenden Aufgaben. Der in Duisburg geborene Welthandballer 1998 hat diese Situationen schon erlebt: "Du denkst nur an die Enttäuschung, denkst daran, was du für eine Chance verpasst hast."

Noch größer aber wäre der Frust, wenn auch das letzte Ziel bei dieser WM verpasst wird. Und das nicht nur im Lager des DHB. "Es ist für uns ein Primärziel, dass wir das deutsche Handballteam in Rio dabei haben", stellte Alfons Hörmann fest. Mit Blick auf die Leistungen in Katar betonte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): "Für die Mannschaft bleibt es ein schöner Erfolg."

(RP)
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