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Nowitzki steht im Finale

Im Endspiel der amerikanischen Basketball-Liga trifft er mit Dallas wohl auf Miami Heat. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mainfranke bei der EM für Deutschland spielt, ist gesunken. Er braucht Zeit zur Regeneration.

Dallas (RP) Der Berichterstatter der amerikanischen Nachrichtenagentur ap wunderte sich: "Dirk Nowitzki stand mit seiner Baseball-Kappe auf dem Feld und wirkte, als sei er irgendwann im November zum Mitarbeiter der Woche erkoren worden." Gar nicht so ausgelassen wie seine Mitspieler, nicht so euphorisiert wie die Fans in ihren blauen T-Shirts.

Dabei hatten die Dallas Mavericks daheim im American-Airlines-Center gerade eine Trophäe gewonnen: die für die beste Basketball-Mannschaft des Westens der USA. Nach dem 100:96-Erfolg, dem vierten Sieg in fünf Vergleichen mit Oklahoma City Thunder, stehen die Texaner in den NBA-Finals gegen den Meister des Ostens (Miami Heat hatte in der vergangenen Nacht die Chance, sich endgültig gegen die Chicago Bulls durchzusetzen).

Doch während die Mitspieler den kleinen Titel angemessen wüst feierten, richtete der "größte Spieler der Vereinsgeschichte", wie die Agentur Nowitzki nennt, den Blick nach vorn. "Das ist nett für einen Tag", sagte der Star mit der Nummer 41, "aber wir haben uns im Oktober vorgenommen, alles zu gewinnen. Das haben wir noch nicht geschafft."

Nowitzkis Gedanken gingen zurück ins Jahr 2006. Damals standen die Mavericks schon einmal in der Finalserie gegen Miami. Es waren schmerzliche Tage für Nowitzki, der als einer von zwei Spielern bis heute in Dallas geblieben ist. Die Texaner führten mit 2:0 Partien und lagen in der dritten Begegnung vorn, ehe sie – und Nowitzki im Besonderen – einbrachen und die Chance auf den Meisterring aus der Hand gaben. Bis heute verfolgt Nowitzki diese Schmach.

Der 20. Juni 2006, der traurige Tag, als Miamis Shaquille O'Neill und Dwyane Wade in Dalls feierten, hat sich in seinem Gedächtnis eingebrannt. "Es hat fünf Jahre gedauert, wieder in die Finals zu kommen, es waren lange fünf Jahre mit vielen Höhen und Tiefen", sagte er jetzt. Die Chance auf Wiedergutmachung für 2006 hatte ihn auch bewogen, im vergangenen Sommer trotz auslaufenden Vertrags und besserer Verdienstmöglichkeiten andernorts bei den Mavericks zu bleiben.

Nowitzkis Erfolg bringt auch Probleme mit sich. Bundestrainer Dirk Bauermann ist sich nicht mehr so sicher, dass einer der besten Basketballer der Welt seine Zusage erfüllen und mit der deutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Litauen (31. August bis 18. September) teilnehmen kann. Die Finalspiele binden Nowitzki womöglich bis in die zweite Juni-Hälfte. Und nach der körperlichen Belastung, dem psychischen Druck und den nicht zu unterschätzenden Reisestrapazen einer langen NBA-Saison braucht Nowitzki Zeit zur Regeneration. Bauermann rechnet mit einer Entscheidung womöglich erst Mitte Juli.

Auch im fünften Vergleich mit Oklahoma gelangen Nowitzki die entscheidenden Punkte. 1:14 Minuten vor Schluss erhöhte er mit einem Drei-Punkte-Wurf auf 100:96. Die zahlenbegeisterten Amerikaner bewundern ihn dafür, dass er in der Halbfinalserie durchschnittlich auf 32,2 Punkte kam, 11,8 davon im letzten Abschnitt oder in der Verlängerung. In den Play-offs insgesamt steht Nowitzki mit durchschnittlich 28,4 Zählern amerikaweit auf Rang zwei hinter Kevin Durant (Oklahoma City).

(RP)
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