Hammamet Niederlage und Remis für Handballer in Tunesien

Hammamet · Bundestrainer Heuberger zieht positive Bilanz. Abwehrchef Roggisch ist als Team-Koordinator im Gespräch.

In Dänemark begann gestern die Männer-EM, die deutsche Mannschaft spielte zur selben Zeit in Tunesien. Einen Tag nach dem 24:25 in Tunis erreichte das Team von Handball-Bundestrainer Martin Heuberger in Hammamet ein 23:23-Remis. Vor 3000 Fans im ausverkauften Salle d'Hammamet waren die Außen Uwe Gensheimer) und Tobias Reichmann (je vier Tore) erfolgreichste Werfer.

Entsprechend zufrieden war Heuberger: "Das Ziel, das wir mit dieser Reise erreichen wollten, haben wir schon mit erstem Spiel erreicht: Raus aus der gewohnten Umgebung", sagte der Bundestrainer: "Immer nur in Deutschland zu spielen, geht nicht. Wir brauchen auch mal Druck in einer fremden Halle. Den haben wir im tunesischen Hexenkessel bekommen. Daran wird die Mannschaft wachsen."

Spätestens im Juni, wenn die Play-off-Spiele für die Qualifikation zur WM 2015 in Katar anstehen, wird sich zeigen, was die Spiele gegen den in Bestbesetzung angetretenen Afrikameister wirklich wert waren. Der deutsche Gegner wird am 26. Januar ausgelost. Ob sich im Juni auch das Schicksal von Heuberger entscheidet, lässt Bob Hanning weiter offen. "Wir werden eine Strategie festlegen, die über die Belange der A-Mannschaft hinaus geht. Mir geht es um ein Gesamtgebilde", so der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB): "Wenn wir das haben, wozu auch die Resultate vom Juni gehören, werden wir im Präsidium entscheiden, ob wir mit Martin Heuberger weitermachen. Und ich sage ganz bewusst: Wir werden dieses Gespräch nicht nur dann führen, wenn es schief geht, sondern auch, wenn es klappt."

Zur Zukunft des deutschen Handballs könnte auch Kapitän Oliver Roggisch, der am Wochenende sein 200. Länderspiel bestritt, in neuer Rolle beitragen. Der Abwehrchef bestätigte Gespräche über einen möglichen Posten als Team-Koordinator der DHB-Auswahl ähnlich wie Oliver Bierhoff im Fußball. "Aber die Rhein-Neckar Löwen gehen erst einmal vor", sagte der 35-Jährige, dessen Vertrag noch bis Sommer 2015 läuft. "Ob dann beim DHB was möglich ist, wird man sehen", sagte der Weltmeister von 2007.

Am Samstag hatten die Gäste acht Minuten vor Schluss noch mit 22:18 geführt. Gestern fehlte eine Sekunde zum Sieg. Die Gastgeber verwandelten einen von den spanischen Unparteiischen verhängten, zweifelhaften Strafwurf.

(sid/dpa)
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