Nächste Herausforderung steht bevor

Die wichtigsten Statements gab der redegewandte Jürgen Klopp, ohne den Mund aufzumachen: Mit seinen Einwechslungen wies er in die Zukunft. Dortmunds Trainer brachte gegen Gladbach Moritz Leitner (19), Sven Bender (22) und – nach viereinhalb Monaten Verletzungpause – Mario Götze (19). Er wechselte Profis ein, die lange nicht am Ende ihrer Möglichkeiten sind und die zusammen mit dem Stammpersonal des Samstags eine Epoche prägen können.

Klopp, Sportchef Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke haben viele richtige Entscheidungen getroffen. Mit der Verpflichtung von Ivan Perisic, Ilkay Gündogan und Moritz Leitner lagen sie gut. Das Festhalten an Kapitän Sebastian Kehl als Leitfigur zahlt sich aus. Den Polen Robert Lewandowski und Lukas Piszczek schenkten sie so viel Vertrauen, dass sie sich zu herausragenden Bundesligaspielern mauserten. Und in der Planung agierte die Klubspitze so geschickt, dass Shinji Kagawa der einzige Leistungsträger ist, der das um Marco Reus verstärkte Team womöglich verlässt.

Hätte es noch eines Arguments dafür bedurft, dass die Dortmunder der richtige Meister sind, hätten sie ihn in den jüngsten drei Partien geliefert. Sie gewannen gegen Bayern, auf Schalke, gegen Gladbach, gegen die drei Verfolger also, falls dieser Begriff angesichts des Vorsprungs angebracht ist. Mit 26 Spielen hintereinander ohne Niederlage haben sie einen Ligarekord aufgestellt, den sie in Lautern und gegen Freiburg ausbauen können.

Den Titel zu holen ist schwer, ihn zu verteidigen noch schwerer. Seit Ernst Happels HSV-Zeiten vor 30 Jahren gelang das neben dem FC Bayern nur dem BVB. Das Double mit dem Finalsieg gegen München wäre am 12. Mai die Krönung für diese Dortmunder Saison. Anschließend aber geht es darum, das vielversprechende Potenzial weiter zu aktivieren: in der Champions League. Dort liegt nach dem Vorrunden-Aus im Herbst die große Herausforderung. bei

(RP)
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