Aborigines in Kulturfestival und Eröffnungsfeier Nachrichtenagenturen doch im Olympic Park

Sydney (sid). Eine Klage der Europäischen Union (EU) gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) scheint abgewendet. Nach Auskunft des australischen Vizepräsidenten Kevan Gosper erhalten die TV-Abteilungen der drei Welt-Nachrichtenagenturen AFP, AP und Reuter nun doch täglich Zutritt zu den öffentlichen Bereichen des Olympic Parks. Ursprünglich sollten täglich acht Pässe an die Teams von TV-Nichtrechteinhabern aus aller Welt ausgegeben werden, wobei die drei Agenturen keinerlei Garantien erhalten sollten.

"Das ist ein gutes Ergebnis", erklärte Gosper in der Zeitung "The Australian". Unklar ist aber bisher noch, ob die drei Pässe zusätzlich ausgegeben werden oder in den acht ausgegebenen Dreherlaubnissen enthalten sind.

Die Fernsehteams dürfen im Olympic Park lediglich "bunte" Beiträge drehen - der Bericht von olympischen Wettkämpfen bleibt den Rechteinhabern vorbehalten. Allein NBC zahlte mehr als eine Milliarde Mark, für Deutschland kauften ARD und ZDF die Rechte.

Während das IOC mit der limitierten Passausgabe die TV-Rechteinhaber schützen wollte, hatte die EU argumentiert, dass so die Pressefreiheit beschränkt werde. Deswegen war eine Klage vor der Welthandelsorganisation erwogen worden.

Aborigines in Kulturfestival und Eröffnungsfeier

Mit der hauptsächlich von Aborigine-Künstlern gestalteten Zeremonie "Tubowgule - das Treffen der Wasser" wird am Freitag das olympische Kulturfestival eröffnet. Der Auftakt wird bei Sonnenaufgang symbolisch in La Perouse vollzogen, wo es vor mehr als 200 Jahren zum ersten Treffen der Ureinwohner und den weißen Einwanderern kam.

Zu den Höhepunkten des mehr als sechs Wochen bis zum Ende der Olympischen Spiele dauernden Kulturfestivals gehören neben einem Auftritt von Weltstar Andrea Bocelli auch deutsche Künstler wie Ute Lemper und das Pina Bausch-Tanztheater Wuppertal. Das größte Problem des Festivals der Weltklasse ist wie bei Olympia der Ticketverkauf: Bisher wurden nur gut 120.000 Eintrittskarten und damit knapp 40 Prozent abgesetzt.

Aborigines, die während der Olympischen Spiele Massenproteste wegen des "Rassismus im weißen Australien" angekündigt haben, werden auch in der olympischen Eröffnungsfeier eine Hauptrolle spielen. Insgesamt 2.000 Künstler aus den Reihen der Ureinwohner sind für das Spektakel am 15. September vorgesehen.

(RPO Archiv)
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