Schumi, Kobe und Co. Diese Profisportler verunglückten schwer
Immer wieder kommt es zu Tragödien, bei denen Individualsportler oder ganze Mannschaften verunglücken, schwere Verletzungen davontragen oder gar sterben. Ein Rückblick auf einige der schlimmsten Unglücke im Profisport.
November 2020: Formel-1-Pilot Romain Grosjean rast beim Großen Preis von Bahrain mit seinem Rennwagen mit mehr als 200 km/h in die Leitplanke, das Fahrzeug geht sofort in Flammen auf. 27 Sekunden braucht Grosjean, um aus dem brennenden Wrack zu klettern – er überlebt.
Juni 2020: Der ehemalige Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi wird mit seinem Handbike in einen Unfall mit einem Lkw verwickelt und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Er fällt ins Koma, zwischenzeitlich fürchteten die Ärzte, dass Zanardi sein Augenlicht verliert. Nach fast drei Monaten meldeten seine Ärzte, dass es ihm langsam besser gehe.
Es war nicht der erste schlimme Unfall von Zanardi. Der Rennfahrer hatte im Jahr 2001 bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verloren. Er kämpfte sich danach wieder zurück in den Leistungssport - und gewann viermal Gold bei den Paralympics.
Alle Infos zur aktuellen Formel-1-Saison finden Sie übrigens hier.
Januar 2020: US-Basketball-Star Kobe Bryant kommt bei einem Hubschraubersturz ums Leben. Bryant stirbt im Alter von 41 Jahren. Neben ihm kommen bei dem Absturz in Kalifornien auch seine Tochter sowie vier weitere Menschen ums Leben. Die Unfallursache war wohl eine „räumliche Desorientierung“ des Piloten durch die Wolken.
Hier finden Sie einen Nachruf: Der tragische Tod des Kobe Bryant
Hier finden Sie eine Auswahl an Bildern, die die große Anteilnahme beziehungsweise das Gedenken an Kobe Bryant zeigen.
Januar 2019: Der argentinische Fußballprofi Emiliano Sala kommt bei einem Flugzeugabsturz über den Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien ums Leben. Zunächst galt Sala als verschollen, ehe das Wrack zwei Wochen nach dem Verschwinden im Meer geborgen wurde. Die Unfallursache konnte erst nach mehr als einem Jahr abschließend geklärt werden. Einen bitteren Beigeschmack hatte das Unglück zudem, da sich die Vereine Cardiff City und FC Nantes darum stritten, ob noch eine Ablösesumme für den zum Zeitpunkt des Todes bereits abgemachten Wechsel Salas gezahlt werden muss.
Hier geht es zur Bilderstrecke: So gedenkt die Fußball-Welt Emiliano Sala
Juni 2018: Die deutsche Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel stürzt im Training auf einer Betonpiste schwer. Der Unfall hat eine Querschnittslähmung zur Folge, wodurch Vogel heute auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Viel Bewunderung erhielt sie für ihre positive Einstellung zu ihrer neuen Situation.
Zur Bilderstrecke: Vogel spricht erstmals über ihren Unfall und ihre Situation
November 2016: In Kolumbien stürzt eine Charter-Maschine ab, in der das brasilianische Erstliga-Fußballteam Chapecoense aus der westbrasilianischen Stadt Chapecó reiste. Die Mannschaft sollte in Medellín das Final-Hinspiel der Copa Sudamericana, dem zweitwichtigsten Vereinswettbewerb des Kontinents, gegen Atlético Medellín austragen. 71 Menschen sterben, sechs überleben.
Hier geht es zum Bericht „Wie geht es eigentlich den Überlebenden der Chape-Katastrophe?“
Juli 2015: Vier Wochen vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2015 bricht sich die Stabhochspringerin Kira Grünberg aus Österreich bei einem Trainingssprung das Genick – die Tirolerin ist querschnittsgelähmt. Doch sie steckt nicht auf. „Das Leben ist schön. Auch im Rollstuhl. Anders schön als vorher. Aber auch schön“, sagte die damals 24-Jährige nach dem Unfall.
Hier finden Sie mehr Infos: Das zweite Leben der Kira Grünberg
März 2015: In Argentinien stoßen zwei Helikopter zusammen. In einem davon sitzt die französische Schwimm-Olympiasiegerin Camille Muffat. Sie überlebt das Unglück nicht, stirbt im Alter von nur 25 Jahren. Neun weitere Menschen kommen bei dem Vorfall ums Leben.
Mehr Informationen finden Sie hier: „Schwimmszene erschüttert über Tod von Olympiasiegerin Muffat“
Januar 2015: Der Bundesliga-Profi Junior Malanda kommt bei einem Autounfall ums Leben. Der zu dem Zeitpunkt erst 20 Jahre alte Fußballer vom VfL Wolfsburg verunglückte auf der A2 bei Porta Westfalica. Er fuhr das Unfallauto nicht selbst. Malanda galt als eines der größten Talente Belgiens.
Hier finden Sie einen Bericht zur Trauerfeier: „Es war ein sehr schwerer Gang für uns alle“
Zum Porträt: Bilder aus dem Leben von Junior Malanda
Januar 2015: Der amerikanische Skispringer Nick Fairall stürzt in der Qualifikation zum Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen schwer. Wegen eines Bruchs des Lendenwirbels ist er seither komplett querschnittsgelähmt. Den Lebensmut und die Liebe zum Sport verliert er nicht. Im Winter fährt er wie die paralympischen Athleten Monoski, im Sommer auf die gleiche Weise Wasserski.
Oktober 2014: Der Formel-1-Rennfahrer Jules Bianchi kommt beim Großen Preis von Japan in Suzuka auf regennasser Piste von der Strecke ab und rast unter ein Abschleppfahrzeug. Er erleidet schwerste Kopfverletzungen und fällt ins Koma. Rund neun Monate später stirbt er im Juli 2015 an den Unfallfolgen. Er ist der erste Tote in der Formel 1 seit jenem schwarzen Wochenende 1994 in Imola, als Roland Ratzenberger und Ayrton Senna ums Leben kamen.
Hier finden Sie Bilder von der bewegenden Trauerfeier für Jules Bianchi
Dezember 2013: Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher stürzt auf einer Skipiste in Meribel in den französischen Alpen. Er prallt dabei mit dem durch einen Helm geschützten Kopf auf einen Fels und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Er liegt erst mehrere Monate im Koma, kann die Klinik im September 2014 dann endlich verlassen. Seitdem setzt er seine Reha zu Hause fort. Seriöse Meldungen über seinen Gesundheitszustand gibt es bis heute nicht.
Hier finden Sie die Chronologie zum Ski-Unfall von Michael Schumacher
September 2011: Die Passagiermaschine mit dem Team der russischen Eishockey Liga KHL, Lokomotive Jaroslawl, stürzt unmittelbar nach dem Start in Jaroslawl ab. Mehr als 40 Menschen kommen ums Leben. Unter den Opfern war auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich.
Juli 2004: Der deutsche Turn-Meister Ronny Ziesmer verunglückt am 12. Juli 2004 bei einem Trainingssprung in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele schwer. Nach einem Doppelsalto rückwärts schlägt er mit dem Kopf auf dem Boden auf. Dabei bricht er sich die Halswirbelsäule. Er ist seitdem querschnittgelähmt.
Mai 1994: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna verunglückt bei einem Rennen in Imola. Senna stirbt bei dem Unfall, das Wochenende geht als „das schwarze Wochenende von Imola“ in die Geschichte ein. Denn am Tag zuvor hatte schon Pilot Roland Ratzenberger einen Unfall nicht überlebt.
Hier finden Sie einen Rückblick zum 20. Todestag von Ayrton Senna: „Der Tag, der die Formel 1 veränderte“
April 1993: Auf dem Flug zu einem WM-Qualifikationsspiel im Senegal kommen bei einem Flugzeugabsturz nach einer Zwischenlandung alle Stammspieler der Fußball-Nationalmannschaft von Sambia ums Leben. Die Militärmaschine stürzte ins Meer.
Juni 1989: Eine Flugzeug der surinamischen Gesellschaft SLM streift beim Landeanflug auf Paramaribo einen Baum und zerschellt. Unter den 174 Toten sind 16 in den Niederlanden arbeitende Profifußballer, die in ihrer Heimat Wohltätigkeitsspiele bestreiten wollten.
Dezember 1987: Ein Flugzeug der peruanischen Marine stürzt vor der Küste von Lima ins Meer. Unter den 43 Todesopfern sind 16 Spieler der Fußballmannschaft Alianza Lima, davon vier Nationalspieler.
Oktober 1972: Eine Maschine der uruguayischen Luftwaffe prallt in den chilenischen Anden gegen einen Berg. An Bord ist auch eine 40-köpfige Rugby-Mannschaft aus Montevideo (Uruguay). Erst zehn Wochen später werden 16 Menschen entdeckt und gerettet. Sie hatten auch durch Kannibalismus überlebt.
November 1970: Das US-Football-Team der Marshall-University verunglückt mit Southern Airways Flug 932. Dabei sterben 75 Menschen, darunter waren 37 Spieler und 8 Trainer des Teams.
Januar 1966: Sieben Mitglieder der italienischen Schwimm-Nationalmannschaft kommen bei Bremen ums Leben, als eine Convair 440 Metropolitan der Lufthansa nach einem abgebrochenen Landeversuch abstürzt.
Februar 1961: 17 amerikanische Eiskunstläufer sterben, als ihre Boeing 707-329 beim Anflug auf Brüssel abstürzt. Die Sportler waren auf dem Weg von New York zu den Weltmeisterschaften in Prag.
Februar 1958: Die Fußballmannschaft des englischen Klubs Manchester United stürzt auf dem Rückflug von einem Europacupspiel bei Roter Stern Belgrad kurz nach einer Zwischenlandung in München mit einer Chartermaschine ab. 23 Menschen sterben, darunter acht Fußballspieler. 15 Insassen überleben, dazu zählten auch Fußball-Legende Bobby Charlton und Trainer Matt Busby.
Hier finden Sie einen Rückblick zum 60. Jahrestag des Unglücks: Als Manchester seine „Busby Babes“ verlor
März 1979: Der frühere Handball-Nationalspieler und Weltmeister Joachim Deckarm stürzt bei einem Europacupspiel des VfL Gummersbach in Ungarn und zieht sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu. Erst 131 Tage danach erwacht er aus dem Koma. Seitdem er in seiner Motorik stark eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen.
Ein Rückblick zum 40. Jahrestag des Unfalls: „Die Tragödie des Handballers Joachim Deckarm“
August 1976: Formel-1-Pilot Niki Lauda prallt mit seinem Boliden beim Rennen auf dem Nürburgring gegen eine Felswand – der Wagen geht sofort in Flammen auf. Erst nach einer halben Minute kann Lauda aus dem Fahrzeug befreit werden. Bei dem Inferno wird nicht nur seine Kopfhaut durch schwere Verbrennungen gezeichnet, Lauda zieht sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu. Im Laufe seines Lebens hat er aufgrund des Unfalls immer wieder Gesundheitsprobleme. Am 20. Mai 2019 stirbt er.
Hier finden Sie alle Nachrichten und Hintergründe zum ehemaligen Rennfahrer Niki Lauda.