Race of Champions in Düsseldorf Vettel und Schumacher unschlagbar

Düsseldorf · Michael Schumacher und Sebastian Vettel liefen mit Magnum-Flaschen Sekt auf die Tribüne und spritzten ausgelassen die Zuschauer nass. Beim Race of Champions in Düsseldorf bildeten die beiden deutschen Formel-1-Weltmeister wieder einmal ein unschlagbares Team. Im fünften Anlauf gewannen sie zum fünften Mal die Nationen-Wertung und sorgten in der DüsseldorferEsprit -Arena für Partystimmung.

Race of Champions 2011: Schumi und Vettel triumphieren
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Race of Champions 2011: Schumi und Vettel triumphieren

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Im Finale bezwangen die Lokalmatadoren das Team Nordic, bestehend aus dem achtmaligen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen aus Dänemark und dem finnischen Rallye-Piloten Juho Hänninen mit 2:0. Der entscheidende Mann war dabei Vettel, der im grün blinkenden Helm am Samstag fünf seiner sechs Duelle in unterschiedlichen Autos gewann. Schumacher kam auf eine Bilanz von 3:2.

"Im Halbfinale hab ich etwas geschwächelt, aber Sebastian hat es ausgebügelt", sagte Schumacher. "Das war die Nummer fünf. Es ist einfach geil hier", rief Vettel, und Schumacher ergänzte per Mikro:
"Seid stolz auf uns."

Fans als Beifahrer, Showauftritte zwischen den Rennen und eine Renneinlage von Mercedes-Sportchef Norbert Haug im alten SL - auch das Showprogramm war beeindruckend. Für den größten Jubel sorgten aber die deutschen Stars, die vor zahlreichen Familienmitglieder, darunter beide Väter und Schumachers Ehefrau Corinna, ihre Erfolgsserie ausbauten.

"Ich verlasse mich da ganz auf Michael. Er weiß, wie man fünfmal in Folge gewinnt", hatte Vettel wenige Minuten vor dem Start schmunzelnd erklärt. Schumacher hatte von 2000 bis 2004 fünfmal in Serie den WM-Titel in der Formel 1 gewonnen.

Am Sonntag (14.00 Uhr/Sat.1) wollen beide nun endlich den ersten Titel in der Einzelwertung einfahren. "Wir müssen aber natürlich schauen, in welcher Verfassung wir morgen sein werden", meinte Vettel spitzbübisch: "Heute Abend wird es nämlich sicher hart, da werden wir ein bisschen Party machen."

Das Team Deutschland II mit Formel-1-Pilot Timo Glock und dem zweimaligen DTM-Champion Timo Scheider schied als Dritter der Vierergruppe bereits in der Vorrunde aus. Scheider kassierte die vielleicht entscheidende Niederlage in "seinem" Audi R8 LMS gegen den viermaligen Rallye-America-Sieger Travis Pastana. "Sehr schade, aber wir werden wiederkommen", sagte Scheider.

Die beiden deutschen Weltmeister hatten sich vor dem Start entspannt gezeigt. Schumacher hielt, von den Kameras eingefangen, auf einem Sessel im Aufenthaltsraum ein Nickerchen, Vettel trat mit einer großen grauen Bommelmütze kurz vor die Presse und gab sich betont entspannt. "Ich hoffe, es regnet nicht", sagte er, ehe ihn seine Sprecherin aufklärte: "Regnen kanns ja gar nicht, es gibt ja ein Dach", korrigierte sich Vettel schmunzelnd.

Auf der Strecke kassierte Schumacher im KTM X-Bow erst eine hauchdünne Niederlage gegen den russischen Formel-1-Piloten Witali Petrow und gewann dann im Buggy gegen David Coulthard, weil der Schotte einen Fehlstart fabriziert hatte. "Es scheint so, als wollte David schneller in den anderen Wettkampf einsteigen, den wir nachher noch ausfechten", sagte Schumacher lächelnd mit Blick auf die große Fete am Abend. Den Formel-1-Vizeweltmeister Jenson Button bezwang er schließlich im Nascar-Auto mit 56 Tausendstel Vorsprung.

Vettel distanzierte im Buggy zunächst den tschechischen IRC-Piloten Jan Kopecky und dann im KTM den Vorjahres-Einzelsieger Filipe Albuquerque. Gegen den dreimaligen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx kassierte er im Skoda Fabia dann eine knappe Niederlage.

Im Halbfinale kam es erneut gegen die Briten zu denselben Paarungen. Im über fünf Meter langen Chevrolet verlor Schumacher diesmal knapp gegen Button, dessen Vater John auf der Tribüne auf und ab sprang, als hätte sein Sohn den WM-Titel gewonnen. Vettel siegte im KTM Priaulx deutlich und bezwang im Showdown des best of three auch Button.

Schumacher freute sich in der Fahrer-Lounge sichtlich, gab seiner Corinna einen letzten Kuss und stieg in den Ring fürs Finale. Dort besiegte Schumacher im Zweisitzer-Buggy Kristensen, Vettel gewann im Einer-Buggy gegen Hänninen.

(sid)
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