Motorrad Bradl nach Kahnbeinbruch am Tiefpunkt

Stefan Bradl bangt um seinen Start beim Heimrennen auf dem Sachsenring. Der MotoGP-Pilot erlitt in Assen einen Kahnbeinbruch und muss operiert werden. Das Seuchenjahr des 25-Jährigen ist um eine unschöne Episode reicher.

Die deutschen Piloten in der Motorrad-WM
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Foto: dpa, Hendrik Schmidt

Assen, immer wieder Assen. Stefan Bradl und die Dutch TT, das passt einfach nicht zusammen. Erneut hat der 25-Jährige den Großen Preis der Niederlande mit vielen Sorgen verlassen, und es ist diesmal noch schlimmer als sonst. Bei einem Sturz erlitt der MotoGP-Pilot einen Kahnbeinbruch in der rechten Hand, sein Start beim Heimrennen in zwei Wochen auf dem Sachsenring ist in Gefahr.

Es ist gut möglich, dass die Sommerpause der Motorrad-WM für Bradl schon vor dem Grand Prix in Hohenstein-Ernstthal beginnt. Am Sonntag stand für den Zahlinger die OP in München an. Geht alles gut, ist eine schnelle Rückkehr nicht ausgeschlossen. Doch ein Restrisiko bleibt, und selbst bei bester Gesundheit hatte Bradl in dieser Saison Probleme.

Beim achten WM-Lauf in der legendären "Cathedral of Speed" wollte Bradl an seine Leistung von Barcelona anknüpfen. Dort war der Zahlinger zuletzt Achter geworden, es war sein bestes Saisonergebnis und der erste echte Schritt in die richtige Richtung. Der Aufschwung endete jäh, in Kurve 11, der "Duikersloot".

"Mir ist das Hinterrad weggerutscht, und ich konnte den Sturz nicht mehr verhindern", beschrieb Bradl die von den Kameras nicht eingefangene Szene. Schnell war der Yamaha-Pilot wieder auf den Beinen, es deutete nichts auf eine Verletzung hin. Doch Bradl hatte Schmerzen in der Hand, ging in die Clinica Mobile und erhielt die Diagnose.

Die Schocknachricht ist der Tiefpunkt einer schlimmen Saison. In vier von acht Rennen ist Bradl gestürzt, zweimal schuldlos. Neun WM-Punkte hat der frühere Moto2-Weltmeister auf dem Konto, Elektronikprobleme an seiner Maschine ruinierten das erste Saisondrittel. Der Katalonien-GP war so etwas wie der Wendepunkt, doch dann ging es nach Assen.

Bradl hat kaum gute Erinnerungen an das Rennen im Nachbarland. Platz sechs ist sein bestes Ergebnis, in seinem Weltmeisterjahr (2011) und beim ersten MotoGP-Start (2012) schied er aus, vor einem Jahr beinahe wieder. Bradl stürzte in der Aufwärmrunde und hatte Glück, dass auch die anderen Fahrer wegen Regens ihre Maschinen wechseln mussten und ein Start möglich wurde.

"Sehr schade, dass mein Rennen früher geendet hat, als ich dachte. Ich war knapp hinter den Punkterängen", sagte Bradl nach dem letztmals an einem Samstag ausgetragenen Assen-GP. Ab 2016 wird wie auf allen anderen Kursen auch dort sonntags gefahren. Bradl dürfte ziemlich egal sein, wann er auf den TT Circuit muss.

Der beste deutsche Fahrer kommt vielleicht als Fußgänger nach Sachsen. Die Hoffnungen der Fans auf eine Top-Platzierung ruhen aber ohnehin auf Jonas Folger. Zwar wurde der 21-Jährige beim Moto2-Rennen in den Niederlanden nur Siebter, sammelte aber Führungsrunden und unterstrich seine Klasse. Doch die Reifen ruinierten seinen Tag.

"Der Vorderrreifen hat nach vier, fünf Runden abgebaut. Dann sind auch noch aus dem Hinterreifen Stücke rausgebrochen. Es ist Pech", so Folger (Tordera/Spanien). Trotzdem habe es "gut getan, wieder einmal ein Rennen anzuführen".

Sandro Cortese (Berkheim) verpasste als 17. ebenso die Punkteränge wie Marcel Schrötter (Tordera), der 18. wurde. Florian Alt (Nümbrecht) stürzte in der ersten Runde und musste aufgeben. Philipp Öttl (Ainring) wurde in der Moto3 mit etwas Glück 15. und nahm einen WM-Punkt mit.

(sid)
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