Rennen nur noch in einem Land Rallye Dakar vor ungewisser Zukunft

Lima · Die Rallye Dakar startet in ihre 41. Auflage. Zum ersten Mal müssen die Teilnehmer nur durch ein Land fahren. Während ein deutsches Team mit viel Prominenz den Gesamtsieg anpeilt, steht die Zukunft des Wüstenritts auf der Kippe.

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Foto: dpa/Ricardo Mazalan

Das neue Jahr steckt noch in den Kinderschuhen, für die Teilnehmer der Rallye Dakar steht aber bereits der Höhepunkt der Saison vor der Tür. Am kommenden Montag startet in der peruanischen Hauptstadt Lima die 41. Auflage des legendären Motorsport-Highlights, zehn Etappen an elf Tagen sind in dem südamerikanischen Land zu absolvieren. Insgesamt 534 Fahrer und Beifahrer in 334 Fahrzeugen aus fünf Klassen haben sich für den Ritt durch die Wüste eingeschrieben.

In der Auto-Klasse gehört das deutsche Team X-raid zu den Topfavoriten. Der Rennstall aus dem hessischen Trebur hat sich nach dem Rückzug des französischen Herstellers Peugeot dessen Fahrer-Prominenz gesichert und bläst zum Angriff auf den Gesamtsieg. Dakar-Rekordgewinner Stephane Peterhansel (Frankreich), Titelverteidiger Carlos Sainz (Spanien) und der französische Allrounder Cyril Despres, der bereits fünfmal die Motorrad-Wertung der Dakar für sich entschieden hat, bilden ein echtes Dreamteam.

"Aus meiner Sicht sind wir das stärkste Team, das bei der Dakar 2019 am Start sein wird", sagte Sainz selbstbewusst. Als Einsatzfahrzeug für das prominente Trio fungiert ein in Zusammenarbeit mit Mini konstruierter Buggy, der im vergangenen Jahr sein Debüt gefeiert hatte und seither weiterentwickelt wurde.

Größter Konkurrent für X-raid bzw. Mini ist der japanische Autogigant Toyota. Die Plätze zwei und drei hinter Sainz untermauerten bereits im vergangenen Jahr die Ambitionen der Japaner. Der große Vorteil für Toyota ist die Beständigkeit. Die Speerspitze der vergangenen Jahre mit den früheren Dakar-Siegern Giniel de Villiers (Südafrika) und dem Katarer Nasser Al-Attiyah ist an Bord geblieben, die Abläufe innerhalb des Teams sind verinnerlicht.

Beifahrer von de Villiers ist Dirk von Zitzewitz. Der 50-Jährige aus Eutin navigiert seinen Partner bereits seit 2007 durch die Wüsten dieser Welt, 2009 hatte sich das Duo im VW Touareg den Gesamtsieg gesichert. Gibt es zum zehnjährigen Jubiläum eine Wiederholung? "Wenn alles gut läuft, haben wir eine Chance auf den Sieg - die ist aber klein", sagte von Zitzewitz. Für ihn soll es die letzte Ausgabe als Co-Pilot sein, im kommenden Jahr will er selbst hinter das Steuer.

Ob er dazu jedoch die Gelegenheit bekommt, steht in den Sternen. Die ASO, Veranstalter der Rallye Dakar, hat große Mühe, genug Austragungsländer für ihr Spektakel zu finden. Noch im vergangenen Jahr führte die Dakar neben Peru auch durch Bolivien und Argentinien, beide verzichteten aus finanziellen Gründen auf eine Fortsetzung. Und auch die peruanische Regierung gab erst spät die Zusage, die Veranstaltung zu unterstützen.

Entsprechend abgespeckt kommt die diesjährige Ausgabe daher. Noch nie zuvor führte die Dakar ausschließlich durch ein Land, der Umfang mit zehn Etappen und 5600 Kilometern (davon 2636 Wertungskilometer) bedeutet Negativrekord. Ob und wie es mit der Dakar, die nach Terrorwarnungen 2008 von Afrika nach Südamerika umgesiedelt war und dort gut angenommen wurde, weitergeht, ist offener denn je.

(sid/old)
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