Motorrad-WM Öttl fährt erneut an den Punkterängen vorbei
Barcelona · Philipp Öttl hat auch beim Großen Preis von Katalonien eine Enttäuschung erlebt. Der 22-Jährige belegte in Barcelona den 16. Platz und blieb in der Moto3 wie zuletzt in Mugello/Italien ohne WM-Punkte.
Marcel Schrötter kämpfte auf dem Motorrad verbissen, doch auch in seinem Jubiläumsrennen fehlten dem 25-Jährigen am Ende einige Meter zum Podium. Nach einer ganz starken Vorstellung musste sich der Vilgertshofener bei seinem 100. Start in der Moto2 wegen eines schweren Fehlers dem bitteren vierten Rang begnügen, Schrötter schafft es einfach nicht, sich zu belohnen.
Der Oberbayer, erst vor zwei Wochen im italienischen Mugello als Führender in der zweiten Kurve gestürzt, ließ beim Großen Preis von Katalonien in Barcelona die nächste Chance auf das erste Top-3-Ergebnis seiner Karriere liegen. Beim insgesamt 138. Grand-Prix-Start war der Dritte des Qualifyings im ersten Rennviertel ganz vorn dabei, doch dann passierte es.
Schrötter fiel nach einem Verbremser von der vierten auf die achte Position zurück. Er berappelte sich schnell und konnte im weiteren Rennverlauf die vier verlorenen Ränge wieder gutmachen, für das Podest reichte es nicht. Am Ende fehlte gut eine Sekunde zum Dritten Alex Marquez (Spanien).
Feierstimmung herrschte dagegen bei Fabio Quartararo. Der Franzose holte nach seiner ersten Pole in der mittleren Klasse auch den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Quartararo (19) gewann den siebten WM-Lauf vor Miguel Oliveira aus Portugal und Marquez, der sich erfolgreich gegen Schrötter wehrte.
In der Königsklasse MotoGP feierte der dreimalige Weltmeister Jorge Lorenzo seinen zweiten Sieg in Serie. Der Spanier setzte sich auf der Ducati vor Landsmann und Titelverteidiger Marc Marquez (Honda) durch, Dritter wurde Superstar Valentino Rossi (Italien/Yamaha). Lorenzo hatte zuletzt bereits in Mugello triumphiert.
Pole-Setter Lorenzo, der beim Honda-Werksteam in der kommenden Saison Teamkollege von Marquez wird, dominierte das Rennen nach Belieben und fuhr souverän den 67. Sieg seiner Karriere heraus. Sein Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso stürzte auf Position drei liegend, der Vizeweltmeister aus Italien gab auf. Marquez baute die Führung in der Gesamtwertung aus, mit jetzt 115 Punkten ist sein Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Rossi (88) beruhigend.
In der kleinsten Klasse erlebte Philipp Öttl (Ainring) wie schon vor zwei Wochen in Italien einen Tag zum Vergessen. Sechs Wochen nach seinem ersten Karrieresieg in Jerez wurde der 22-Jährige beim zweiten Spanien-Rennen des Jahres in der Moto3 nur 16. und blieb ohne WM-Punkte.
Nach dem enttäuschenden Qualifying und Startplatz 18 verlor Öttl früh viele Positionen und fand sich am Ende des Feldes wieder. Der Oberbayer schnupperte nur an einem Top-15-Platz und Punkten, weil vor ihm reihenweise Konkurrenten durch Stürze ausschieden.
"Im Moment ist nicht mehr drin. Ich kann mir nur selber helfen", sagte Öttl speedweek.com: "Das Motorrad ist gut genug für den Sieg. Aber wenn es der Fahrer einfach nicht hinbekommt, dann kann das Team auch nicht helfen. Im Moment liegt es an mir."
Dem Italiener Enea Bastianini (Honda) gelang der erste Sieg seit fast zwei Jahren, Zweiter wurde sein Landsmann Marco Bezzecchi (KTM) vom deutschen Team Prüstel GP und baute seine Führung im WM-Klassement aus. Weiter geht es in der WM am 1. Juli in Assen/Niederlande.
